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Der Beamte Harry Dunn
  • Harry Dunn wurde von dem Trump-Mob angegriffen und rassistisch beleidigt.
  • Foto: imago images

„Wirst auf den Knien sterben“: So litten die Polizisten beim „Sturm aufs Kapitol“

Sie wurden zusammengeschlagen, getreten, mit Chemikalien besprüht und mit Lasern geblendet: Im Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das US-Kapitol berichten vier Polizisten von ihren traumatischen Erlebnissen.

Selbst als Soldat im Irakkrieg habe er nicht solche Angst gehabt wie am 6. Januar im Kapitol in Washington D.C., berichtet Polizist Aquilino Gonell, der bei der Anhörung mit den Tränen kämpft. Es war wie eine mittelalterliche Schlacht, sagt er. „Ich dachte: So werde ich also sterben.“ 

Beamter erlitt Herzinfarkt und Verletzungen am Gehirn

„Das war ein Putschversuch“, sagt Gonell mit bebender Stimme. „Wenn sowas in irgendeinem anderen Land passiert wäre, hätten wir Hilfe geschickt.“ Er gehört zu den vier Polizisten, die am Dienstag als erste Zeugen im Untersuchungsausschuss aussagten. Vom Angriff der Trump-Fans hat er eine Narbe im Gesicht.

Der Ex-Soldat und Polizist Aquilino Gonell kämpft mit den Tränen. imago images
Der Ex-Soldat und Polizist Aquilino Gonell kämpft mit den Tränen.
Der Ex-Soldat und Polizist Aquilino Gonell kämpft mit den Tränen.

„Sie folterten mich“, berichtet der Undercover-Beamte des Metropolitan Police Department (MPDC), Mike Fanone. Die marodierende Meute habe erst von ihm abgelassen, als er geschrien habe: „Ich habe Kinder!“ Fanone eilte damals freiwillig zum Kapitol, als er über Funk von dem Angriff hörte. Dann sei er „durch die Hölle“ gegangen. 

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Er wurde in die Menge hineingezerrt und gnadenlos verprügelt. „Killt ihn mit seiner eigenen Waffe!“ hätten die Angreifer gebrüllt. Fanone verlor durch einen Herzinfarkt das Bewusstsein, bevor er gerettet wurde. Er erlitt zudem Verletzungen am Gehirn. 

168 Polizisten zum Teil schwer verletzt

Hunderte Anhänger von Donald Trump griffen damals das Kapitol und die Polizisten an, als der Kongress Joe Bidens Wahlsieg absegnete. Fünf Menschen starben an den Folgen des Aufstands, den der Nochpräsident angestachelt hatte. Unter den Toten war ein Polizist, 168 Beamte wurden teils schwer verletzt.

Trumps Anhänger wollten, dass Dan Hodges „auf den Knien“ stirbt. imago images
Polizist Dan Hodges
Trumps Anhänger wollten, dass Dan Hodges „auf den Knien“ stirbt.

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Die Polizisten berichten, dass die Angreifer mit Vorschlaghämmern, Messern, Steinen, Stahlrohren, Schlagstöcken, Fahnenmasten, Möbelstücken, Baseball- und Hockeyschlägern bewaffnet waren. Viele trugen militärische Outfits, Schutzbrillen und schusssichere Westen. 

Sie versuchten, ihm das Auge auszustechen

Polizist Harry Dunn wurde von einer Frau mit dem N-Wort beschimpft, dann brüllte es der ganze Mob. Dan Hodges berichtet, wie ihm jemand einen schweren Lautsprecher auf den Kopf geworfen habe. Ein anderer versuchte, ihm das rechte Auge auszustechen. Als er unter den Angreifern zu Boden ging, rief einer von ihnen: „Du wirst auf den Knien sterben“.

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Hodges wurde am Ende von dem Mob in einer Tür eingequetscht. Seine Schmerzensschreie sind auf einem Video festgehalten

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