• Maria Aljochina von der russischen Punkband „Pussy Riot“.
  • Foto: Uwe Anspach/dpa

„Wie ein Spionage-Roman“: „Pussy Riot“-Aktivistin flieht aus Moskau

Sie wurde polizeilich überwacht – aber mit viel Mut, Kreativität und Glück ist „Pussy Riot“-Aktivistin Maria Aljochina jetzt die Flucht aus Russland gelungen. Da sei „viel Magie“ passiert, sagte die 33-Jährige der „New York Times“: „Es klingt wie ein Spionage-Roman.“

Um ihren Überwachern in Moskau zu entkommen, verkleidete sie sich als Essens-Lieferantin, mit Schal und tief ins Gesicht gezogener Mütze. Der Trick funktionierte. Zur Ablenkung und um nicht geortet zu werden, ließ sie außerdem ihr Handy zurück. Freunde brachten sie und ihre Freundin an die Grenze zu Belarus, von dort ging’s an die litauische Grenze.

„Pussy Riot“-Aktivistin flieht verkleidet aus Moskau

Dort wurde es nochmal brenzlig: Drei Versuche brauchte sie, um die zu überqueren. Der „New York Times“ erzählte sie, dass sie beim ersten Versuch sechs Stunden lang von belarussischen Grenzschützern festgehalten und dann zurückgeschickt wurde. Beim zweiten Versuch habe ein ungläubiger Beamte sie direkt weggeschickt. Beim dritten Versuch sei der Grenzübertritt nach Litauen dann gelungen..

„Ich verstehe immer noch nicht ganz, was ich getan habe“, sagte Maria Aljochina der Zeitung. Sie sei aber froh, dass sie es geschafft habe. „Wenn dein Herz frei ist, spielt es keine Rolle, wo du bist!“

Aljochina war 2012 mit ihrer Bandkollegin Nadeschda Tolokonnikowa zu zwei Jahren Straflager verurteilt worden. Sie hatte in einer Moskauer Kirche gegen Präsident Putin protestiert. Ende 2013 wurden sie begnadigt und kamen frei. Zuletzt geriet Aljochina aber immer wieder mit der russischen Justiz in Konflikt.

Das könnte Sie auch interessieren: Erfolg für Fahnder: Zweite Oligarchen-Jacht muss in Hamburg bleiben

Wegen Aufrufen zu Demonstrationen für Kremlgegner Alexej Nawalny wurde sie zu einem Jahr Freiheitsbeschränkung verurteilt, sie wurde bewacht und durfte ihre Wohnung nachts nicht verlassen. In den letzten Wochen hatte sie befürchtet, in ein Straflager geschickt zu werden – darum entschloss sie sich zur Flucht.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp