Wegen Unzufriedenheit mit Trump: Spion wollte geheimes Material weitergeben
In einem Park übergebene Geheimdokumente – das klingt wie aus einer Spionageserie. Unmut über die neue US-Regierung soll einen Insider nun zum Verrat bewogen haben.
Die US-Bundespolizei FBI hat einen zivilen Mitarbeiter des militärischen Geheimdienstes (DIA) unter Spionageverdacht festgenommen. Der 28-Jährige habe Zugang zu streng geheimen Informationen der Kategorie „Top Secret“ gehabt und einer „befreundeten ausländischen Regierung“ geheimes Material angeboten, teilte das FBI mit. Als Grund nannte der Verdächtige Nathan Vilas L. in einer E-Mail demnach, dass er nicht mit den „Werten“ der Regierung von US-Präsident Donald Trump einverstanden sei.
Die Informationen waren zum Teil als „Top Secret“ eingestuft
Nach dem Austausch einiger Nachrichten mit einem FBI-Agenten, den der Verdächtige für einen Vertreter der ausländischen Regierung hielt, begann der Mann, geheime Informationen abzuschreiben und nahm das Material aus dem Büro mit, wie das FBI berichtete. Am 1. Mai habe er die Informationen wie vereinbart in einem öffentlichen Park im Norden des Bundesstaats Virginia abgelegt. Das FBI sammelte dort später einen USB-Stick ein, der geheime Informationen enthielt, die zum Teil auch als „Top Secret“ eingestuft waren.

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Nach der erfolgreichen Übergabe schrieb L. seinem Gegenüber laut FBI, dass er für seine Dienste gerne die Staatsbürgerschaft des Landes bekommen würde, dem er half. Er gab demnach an, dass er zwar keine Bezahlung brauche, sich ihr aber auch nicht verweigern würde. Vom 15. bis 27. Mai habe der Verdächtige weitere geheime Informationen transkribiert.
Das FBI nahm den Mann fest
Bei der nächsten vereinbarten Übergabe wurde der Mann am Donnerstag im nördlichen Virginia vom FBI festgenommen. Er soll am heutigen Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Bei einer Spionage-Anklage könnte ihm im Falle eines Schuldspruchs eine langjährige Haftstrafe drohen.
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Der 28-Jährige arbeitete den Angaben zufolge seit 2019 für den militärischen Geheimdienst. Das FBI machte keine Angaben dazu, welchem Land er die Informationen zukommen lassen wollte. Bei einer „befreundeten ausländischen Regierung“, wie es das FBI formuliert, könnte es sich zum Beispiel um einen Nato-Partner handeln. (dpa/mp)
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