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  • „Verpackungskünstler" Christo ist im Alter von 84 Jahren gestorben.
  • Foto: picture alliance/dpa

Toter Verpackungskünstler : Christo (†84): Der Mann, der das Unmögliche verwirklichte

Er verpackte Wahrzeichen überall auf der Welt – in Deutschland sorgte er mit der Verhüllung des Reichstags für Furore. Nun ist Christo Wladimirow Jawaschew im Alter von 84 Jahren in New York gestorben – mitten in den Vorbereitungen für seinen nächsten großen Coup.

Seine Pläne erschienen oft wahnwitzig, zumindest aber tollkühn: Mit überdimensionalen Stoffbahnen verhüllte  Christo die berühmtesten Wahrzeichen der Welt. Größe und Umfang der Objekte schreckten ihn dabei nicht ab – im Gegenteil. Seine Mitarbeiter sagten über Christo: „Er träumte nicht nur von Dingen, die unmöglich schienen, sondern verwirklichte sie auch.“ 

In Deutschland wurde der 1935 in Bulgarien geborene Amerikaner vor allem durch die Verhüllung des Reichstages in Berlin bekannt. 1995 verdeckte er das Gebäude mit 100.000 Quadratmetern Spezialstoff. Die Aktion lockte fünf Millionen Besucher an und gilt bis heute als eines seiner Meisterwerke. 

Christo Reichstag

Der verhüllte Reichstag von Christo sorgte bei vielen Besuchern für Begeisterung.

Foto:

imago images/Rolf Kremming

Im kommenden Jahr wollte er sein nächstes großes Projekt angehen: Die Verhüllung des Pariser Triumphbogens. 

Christo und seine Frau verpackten zahlreiche Sehenswürdigkeiten

Zusammen mit seiner 2009 verstorbenen Frau Jeanne-Claude ließ er Gebäude,  Landschaftsräume und Industrieprodukte unter Stoff verschwinden. Die Idee: Betonung und Sichtbarmachen durch Verhüllung. Neben dem Reichstag zählten auch das „Big Air Package“ getaufte Luftpaket im Gasometer Oberhausen, die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park („The Gates“), die schwimmende, mit Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Wasser des Iseosees in der Lombardei („Floating Piers“) sowie die verpackte Brücke Pont Neuf in Paris zu wichtigen Werken Christos.

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Im kommenden Jahr wollte er seinen nächsten Coup landen: Die Verhüllung des Pariser Triumphbogens. Es war eines der am längsten geplanten Projekte – Christo und Jeanne-Claude hatten zum ersten Mal  1962 darüber gesprochen.   Es war bereits für diesen Herbst geplant, wurde wegen der Corona-Pandemie aber auf  2021 verschoben. Das Projekt werde trotz Christos Tod weitergeführt, versicherte sein Büro. Zudem soll es ab Juli dieses Jahres eine große Ausstellung zum Schaffen des Künstlers im Pariser Centre Pompidou geben.

Neben der Reichstag-Verhüllung zählten zu den berühmten Projekten des Künstlerpaares auch die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park („The Gates“), die schwimmende, mit Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Wasser des Iseosees in der Lombardei („Floating Piers“) sowie die verpackte Brücke Pont Neuf in Paris.

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Die Künstler Marcel Duchamp, Joan Miró und Jean Dubuffet gehörten zu Christos direktesten Einflüssen, er selbst bewegte sich im Kreis der „Neuer Realismus“, zu denen auch die Malerin Niki de Saint Phalle gehörte. (vd)

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