• Ein Migrant steht am Grenzzaun an der türkisch-griechischen Grenze und versucht, mit einer Drahtschere den Zaun durchzuschneiden. Viele Flüchtlinge erhoffen sich, mit Hilfe von Schleuser-Banden den Weg nach Europa zu schaffen (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa

Tödlicher Unfall: Schleuser lassen Flüchtlinge in verunglücktem Auto zurück

Sie waren voller Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch der Weg in die Freiheit endete für zehn Flüchtlinge mit einem schweren Unfall in Nordgriechenland. Ein Mann überlebte das Unglück nicht.

Die zehn Flüchtlinge aus Pakistan waren in der Nacht zu Freitag mit den Schleusern in einem Auto unterwegs. In der Nähe der Hafenstadt Kavala kam das Fahrzeug von der Straße ab und überschlug sich mehrfach. Dies berichtete der staatliche Rundfunk (ERT) am Freitag.

Von den Schleusern fehlt jede Spur. Sie ließen die Opfer zurück – ein Mann starb, neun Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr. 

Schleuserbanden locken die Migranten 

Trotz strenger Überwachung der Landesgrenze zwischen Griechenland und der Türkei gelingt es Schleuserbanden immer wieder, Migranten nach Griechenland zu bringen. Die Schleuser versprechen ihnen, sie über unbewachtes Gelände auf der Balkanroute oder auf einer Fähre aus Westgriechenland nach Mitteleuropa zu bringen. 

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Diejenigen, denen es gelingt in Deutschland oder anderen EU-Staaten Mitteleuropas anzukommen, können nicht nach Griechenland zurückgeschickt werden, da ihre Fingerabdrücke nicht in der europäischen Fingerabdruck-Datenbank (Eurodac) hinterlegt sind, weil sie nicht in Griechenland registriert sind.

Schon 2000 Menschen nach Griechenland geschleust

Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) gut 2000 Menschen auf dieser Route aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Es gebe aber auch eine fast genauso große Dunkelziffer, schätzen Polizeioffiziere. Weitere 7891 Menschen haben aus der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt. (wb/dpa)

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