• Die Ostsee ist das beliebteste deutsche Reiseziele im Ranking.
  • Foto: Malzahn/Tourismus-Agentur Lübecker Bucht/obs

Sommerurlaub in Corona-Zeiten: Das sind die beliebtesten Reiseziele in Deutschland

Wenn vor der Corona-Pandemie eine Reise an die Ostsee als eher bieder im Vergleich zum Atlantik-Urlaub galt, so hat sich diese Ansicht aufgrund des Reiseverbots stark gewandelt: Die Ostsee ist in Corona-Zeiten das beliebteste einheimische Reiseziel der Deutschen! Das Verbraucherportal „Vergleich.org“ untersuchte anhand von Google-Suchanfragen, welche Urlaubsorte im Inland derzeit als attraktiv gelten. Ein Ergebnis überrascht!

Ob lange Strände, geschützte Nationalparks, bildschöne Insellandschaften oder die vielen Seebäder und Kurorte: Die sich über 2247 km erstreckende Küste der Ostsee ist bei den deutschen Urlaubern der absolute Favorit. Mit mehr als 1,02 Millionen monatlichen Suchanfragen sichert sich das Binnenmeer den ersten Platz als Urlausbziel.

In Corona-Zeiten: Ostsee beliebter als Nordsee 

Und auf dem zweiten Platz die Nordsee, mit ihren beliebten Inseln Sylt oder Amrum? Wer damit rechnete, wird an dieser Stelle überrascht. Die Nordsee liegt in dem Ranking der Top 10, der beliebtesten Reiseziele während der Corona-Pandemie, nur auf Platz 6! 

Beeindruckende Natur: Der Schwarzwald ist das am dritthäufigsten gesuchte Reiseziel innerhalb Deutschlands.

Beeindruckende Natur: Der Schwarzwald ist das am dritthäufigsten gesuchte Reiseziel innerhalb Deutschlands.

Foto:

imago images/Mierendorf

Es scheint, als würden die Deutschen in Corona-Zeiten ihrer literarischen Seele folgen: Auf den Plätzen zwei und drei liegen der Harz und der Schwarzwald – das Mittelgebirge in Sachsen-Anhalt ist nicht nur bei Wanderern beliebt. So inspirierte der Brocken Goethe zu seiner Walpurgisnacht-Szene im Faust, während der Schwarzwald eng mit den Märchen der Gebrüder Grimm verknüpft ist.

Der Chiemgau gehört zu den beliebtesten Reisezielen

Für den vierten Platz geht es noch weiter in den Süden Deutschlands. Der Chiemgau mit dem fast 80 Quadratkilometer großen Chiemsee gehört zu den beliebtesten Urlaubsregionen Bayerns. Im See baden mit Blick auf die beeindruckende Alpenkulisse, Schloss „Herrenchiemsee“ oder das Nonnenkloster auf der Insel Frauenchiemsee – es verwundert nicht, dass dieses Reiseziel ebenfalls zu den Top 5 gehört.

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Ebenfalls zu den ersten Plätzen gehört das Erzgebirge, das mit 3000 Kilometern gepflegten Wanderwegen und unberührten Naturschutzgebieten für Naturliebhaber und Wanderer einen besonderen Reiz hat. Doch auch kulturell gibt es hier einiges zu entdecken: die Montanregion gehört seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe und beeindruckt unter anderem mit eindrucksvollen Denkmälern. Mehr als 576.000 monatliche Suchanfragen zeigen das Interesse der Deutschen an dieser Urlaubsregion.

Weltärztebund-Chef Montgomery warnt vor Reise-Lockerungen

Doch während es wohl die meisten Menschen in Deutschland kaum erwarten können, endlich ihren Wohnort zu verlassen und die Seele an einem der Urlaubsorte baumeln zu lassen, sind nicht alle von den bevorstehenden Lockerungen überzeugt. So warnte der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery: „Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort.“

Im Harz gibt’s viel Natur – aber auch Adrenalin-Kicks wie hier auf der „Megazipline“ an der Rappbode-Talsperre.

Im Harz gibt’s viel Natur – aber auch Adrenalin-Kicks wie hier auf der „Megazipline“ an der Rappbode-Talsperre.

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imago images/Scheffen

Denn nicht nur im Inland, auch im europäischen Ausland soll es Reise-Lockerungen geben. Mit Blick auf die Ankündigungen von Außenminister Heiko Maas (SPD), die Reisewarnungen für Europa ab Mitte Juni aufzuheben, warnte Montgomery vor einem Wettbewerb: „Die neuen Lockerungen zwischen den europäischen Ländern bereiten mir große Sorge, weil wir wieder einen Überbietungswettbewerb bekommen werden: Wer öffnet weiter, wer öffnet schneller?“

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Montgomery ist überzeugt: Durch die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs steigt das Risiko einer zweiten Infektionswelle: „Sie wird härter als die erste, weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden.“

Bundesaußenminister Heiko Maas verkündete indes, die noch bis zum 14. Juni weltweit geltende Reisewarnung für deutsche Touristen zunächst nur für die Europäische Union aufzuheben und durch individuelle Reisehinweise für einzelne Länder zu ersetzen.

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