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Gäste sitzen an Tischen im Lokal „Bierkönig“ auf Mallorca
  • Die jungen Menschen haben einiges nachzuholen – das zeigte sich in den Lokalen und an den Stränden Mallorcas
  • Foto: (c) dpa

„Das neue Ischgl“: Wird Mallorca jetzt Hochinzidenzgebiet?

Auf der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen sieht es Corona-mäßig gerade gar nicht gut aus. So steigen die Zahlen auf Mallorca Tag für Tag an – liegen sogar schon über dem Schwellenwert, ab dem Deutschland eine Region zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. Die Regionalregierung will deshalb nun die Maßnahmen verschärfen – das würde auch die deutschen Urlauber betreffen.

Es gibt immer mehr Fälle: Mallorca kämpft derzeit mit massiv steigenden Corona-Zahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das spanische Gesundheitsministeriums am Dienstagabend mit 335 an. Am Vortag hatte der Wert bei 310, vergangenen Freitag jedoch noch bei 270 gelegen.

Deutscher Arzt: „Mallorca ist das neue Ischgl“

Im Corona-Hotspot Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona gingen die Zahlen hingegen erstmals wieder leicht zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 612 am Montag auf 579 am Dienstag. Alle Werte, auch der für ganz Spanien (327), liegen allerdings weit über der Marke von 200, ab der Deutschland eine Region oder ein ganzes Land zum Hochinzidenzgebiet erklären kann. Dann kommt auf Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder von Corona genesen sind, eine Quarantäne von mindestens fünf Tagen zu.

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Wie die „Berliner Morgenpost“ schreibt, will die Ministerpräsidentin der Balearen die Urlaubssaison, die schon fast wieder auf Normalniveau läuft, trotz allem fortführen. Sie verwies demnach am Rande einer Veranstaltung auf die erfolgreiche Impfkampagne auf der Insel und auf freie Krankenhauskapazitäten.

Ein deutscher Inselarzt schildert die Situation gegenüber der Zeitung jedoch ganz anders: „Irgendwie traut sich niemand zu sagen, dass Mallorca längst ein zweites Ischgl ist. Das fliegt uns alles jetzt schon um die Ohren. Es würde mich nicht wundern, wenn im August die Saison vorbei ist.“ Er befürchte, dass sich die Kliniken schon vor dem Herbst wieder füllen könnten.

Vor allem junge Leute verbreiten das Virus auf Mallorca

Für die steigenden Zahlen werden vor allem jugendliche Touristen und Einheimischen verantwortlich gemacht, die sich nach Berichten lokaler Medien beim Feiern nur ungern an Corona-Regeln hielten. Deshalb will die Regionalregierung der Balearen, zu denen neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, das Nachtleben ab dem Wochenende stark einschränken. Vor allem die sogenannten Botellones, Partys im Freien mit viel Alkohol, sollen verhindert werden, indem Strände und Parks zwischen 1 und 6 Uhr geschlossen werden und in der Zeit auch nur Treffen von Menschen aus demselben Haushalt erlaubt sein sollen.

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Allerdings muss die Justiz noch grünes Licht geben, was nicht als sicher galt. In Navarra, wo die Sieben-Tage-Inzidenz bei fast 537 lag, lehnte das Oberste Landesgericht am Dienstag einen Antrag der Regionalregierung ab, eine nächtliche Ausgehsperre zu verhängen. In Katalonien und Valencia hatte die Justiz das jedoch zuvor erlaubt. (prei/dpa)

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