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paraguay Egler Impfgegner
  • Anne Maja Reiniger-Egler aus Deutschland hält das Foto ihrer vermissten 10-jährigen Tochter Clara Magdalena in die Kamera.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Jorge Saenz

Untergetauchtes Impfgegner-Paar stellt sich – Mädchen geht es gut

Aufatmen! Die monatelange Suche nach den zwei deutschen Mädchen in Südamerika ist erfolgreich zu Ende gegangen. Das wegen Kindesentziehung in Paraguay gesuchte deutsche Impfgegner-Paar hat sich am Donnerstag nach Angaben von Anwälten der Polizei gestellt. Den beiden Mädchen gehe es gut.

„Jetzt ist alles in Ordnung. Die Suche ist zu Ende. Die Flucht ist zu Ende“, hieß es in einem Schreiben des Anwalts Stephan Schultheiss in Paraguay. „Jetzt sind alle glücklich.“ Das Paar sei freiwillig vor Polizei und Staatsanwaltschaft erschienen und habe die Kinder übergeben. Die zehn und elf Jahre alten Mädchen befänden sich jetzt in der Obhut der paraguayischen Behörden.

Die paraguayische Polizei veröffentlichte Bilder der Geflüchteten mit Beamten und dem Anwalt. Laut der Zeitung „ABC Color“ sagte der Polizeikommissar Mario Vallejos, dass es den Mädchen gut gehe. „Aber wir werden sie dennoch einer medizinischen Untersuchung unterziehen.“

Paraguay: Impfgegner-Paar stellt sich den Behörden

Nachdem es zuvor mehr als ein halbes Jahr keinen Kontakt und auch kein Lebenszeichen von den Flüchtigen und den Kindern gegeben habe, hätten die Gesuchten vergangenen Freitag verschlüsselt Kontakt über einen Messengerdienst mit ihnen aufgenommen. „In vielen Gesprächen reifte die Erkenntnis, dass eine Beendigung der Flucht die einzige Option darstellt – insbesondere für das Kindeswohl“, erklärten die Anwälte weiter.

Zuletzt hatte es den Anwälten zufolge «fruchtbare Gespräche gegeben». Die Mutter des einen und der Vater des anderen Mädchens, die aus Essen und München kommen, hätten mit ihren Kindern telefonieren können. Nun soll es bald zum Wiedersehen kommen. Die Anwälte gehen davon aus, dass die Kinder sowie das gesuchte Paar nach dem Abschluss der Ermittlungen in Paraguay nach Deutschland überstellt werden.

Mutter verzweifelt auf Pressekonferenz

Das Paar, das vor den Corona-Maßnahmen in das bei Schwurbler:innen beliebten lateinamerikanische Land floh, war mit den Kindern aus jeweils vorigen Beziehungen monatelang untergetaucht. Unter einem Vorwand waren sie im November aus Deutschland verschwunden – ohne die Zustimmung ihrer jeweiligen Ex-Partner:innen.

Gegen das Paar lag nach Angaben der paraguayischen Staatsanwaltschaft ein über die internationale Polizeibehörde Interpol verbreiteter Haftbefehl vor. Die zurückgebliebenen Eltern suchten verzweifelt, reisten nach Paraguay, um nach ihren Kindern zu suchen.

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Die im Ruhrgebiet lebende Mutter des zehnjährigen Mädchens hatte in einer emotionalen Pressekonferenz vor Ort um Hilfe bei der Suche nach ihrem verschwundenen Kind gebeten. „Ich bin eine verzweifelte Mutter“. „Habt ein Herz für unsere Mädchen und helft uns bei der Suche.“

Das flüchtige Paar hat bei seiner Abreise im November 2021 der suchenden Mutter zufolge einen Abschiedsbrief hinterlassen. Darin schrieben sie demnach, dass es in Deutschland keine Zukunft für die Mädchen mehr gebe, dass sie sie nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. (alp/dpa)

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