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Armin Laschet, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Vorsitzender, steht nach seiner Rede beim Parteitag der CSU auf der Bühne.
  • Armin Laschet, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Vorsitzender, steht nach seiner Rede beim Parteitag der CSU auf der Bühne.
  • Foto: (c) dpa

Nach Jubelhymne: Spott über Laschets Triell-Chor

„Armin Laschet wird Kanzler!“ – mit diesem Jubelgesang und rhythmischem Klatschen wurde der Unionskanzlerkandidat nach dem Triell in der CDU-Parteizentrale in Berlin willkommen geheißen. Dabei steht er in den Umfragewerten doch gar nicht so gut da. Auf den Sozialen Medien erntete ein Video von dem Freudentaumel Spott – und auch einer der Teilnehmer fühlte sich in der Situation offenbar unbehaglich.

Hochstimmung im Adenauerhaus: In dem Video ist Laschet zu sehen, umringt von einer Gruppe im Chor singender Unterstützer. Die Schauspielerin Uschi Glas und Musikproduzent Leslie Mandoki von „Dschinghis Khan“ stehen gleich in der ersten Reihe. Laschet lächelt, wirkt versucht selbst mitzusingen, macht dann aber beschwichtigende Gesten mit den Händen nach unten – wie um den Gesang zu beenden.

Laschet wird gefeiert – Mandoki fühlt sich unwohl

Das Video aus der Parteizentrale, das kurz nach dem Triell am Sonntag entstand, hat ein Pressesprecher der CDU in Sachsen auf Twitter gepostet. Der Slogan „Armin Laschet wird Kanzler“ kam da aber gar nicht so gut an: „In welcher Realität?“ fragt ein Nutzer, ein anderer: „War das vor oder nach den Umfrage-Ergebnissen?“ In einigen Kommentaren wird auch auf einen vermeintlichen Drogenkonsum angespielt. „Ich hätte auch gern was von dem Zeug, was ihr einnehmt“, heißt es etwa in einem.

Auch der prominente Unterstützer Mandoki zeigte sich im Gespräch mit dem „Spiegel“ gar nicht so zufrieden mit dem Auftritt: Er habe ihn als „völlig obskur und befremdlich“ empfunden, sagt er.

Tatsächlich singt und klatscht Mandoki in dem Video auch nicht, sondern schaut sich etwas verlegen lächelnd um. „Ich bin ein Künstler und Freigeist, so was ist nicht mein Ding“, sagt er dem „Spiegel“. Er habe sich dort völlig fehl am Platz gefühlt, der Situation aber nicht entkommen können. Bei dem Triell sei er auf Laschets Einladung hin gewesen, der in seinen Augen „handwerklich gut und geräuschlos“ in Nordrhein-Westfalen regiere.

Jubelgesang nach Triell: „CDU-Connect“ soll ihn gestartet haben

Etwas anders schildert Uschi Glas die Situation: Auch sie sei überrascht worden, als sie mit der Laschet-Entourage in die Parteizentrale kam, berichtet sie dem „Spiegel“. Dort seien schon viele junge Leute gewesen, die anfingen zu singen. „Da wollte ich nicht mit einem bösen Gesicht dabeistehen und hab halt die Gaudi mitgemacht und mitgesungen“, sagt sie.

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Der soll von der Gruppe „CDU-Connect“ gestartet worden sein, die sich als ein „Team von motivierten Wahlkämpfern“ bezeichnen. Immerhin Bildungsministerin Anja Karliczek stand auf „Spiegel“-Nachfrage hinter der Aktion: „Als wir nach dem Triell im Konrad-Adenauer-Haus ankamen, war das Team von der Jungen Union schon gut drauf“, erzählt sie. Die gute Stimmung habe sich einfach so entwickelt. Der CSU-Parteitag am Samstag habe eine Rolle gespielt, ebenso wie Laschets „wirklich starke Performance“ im Triell. (ncd)

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