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  • Foto: picture alliance/dpa

Krebs, Allergien, Nervenschäden: Desinfektionsmittel können krank machen

Kaum etwas ist zur Zeit wohl so gefragt wie Desinfektionsmittel. In Läden, zu Hause oder am Arbeitsplatz: Überall stehen die Flaschen zur Nutzung bereit – teilweise werden sogar ganze Straßenzüge mit den Keimkillern behandelt. Doch die Mittel schützen nicht nur vor Viren und anderen Erregern – sie können auch selbst krank machen. Davor warnt das Hamburger Umweltinstitut.

Viele der Inhaltsstoffe von Desinfektionsmitteln sind gesundheitsschädlich, teilt der Verein mit. Sie können Krebs, Allergien sowie Schäden an Lungen und Nerven verursachen. Die Gefahr besteht jedoch nicht nur bei Desinfektionsmitteln für Oberflächen, sondern ebenfalls bei denen, die auf die Haut aufgetragen werden.

Desinfektionsmittel können Krebs und Allergien verursachen

Zum Beispiel ist das verwendete Isopropanol weitaus giftiger als üblicher Trinkalkohol. Und auch Inhaltsstoffe wie Aldehyde und Ketone, genauso wie zusätzliche Prozess-Chemikalien und Duftstoffe, weisen ein erhebliches Gesundheitsrisiko auf. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, der vielen Nutzern wohl unbekannt sein dürfte: Durch die häufige Verwendung dieser fettlösenden Mittel wird die Hautflora geschädigt, es können sich Resistenzen der Keime bilden oder Hauterkrankungen auftreten. 

Wer hier mit Feuchtigkeitscreme dagegen arbeitet, kann das Keim-Problem sogar noch fördern, da die fetthaltige Außenseite des Coronavirus dadurch geradezu aktiv festgehalten wird. 

Warnung vor zu häufigem Gebrauch von Desinfektionsmitteln

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Doch wer sich nun um seine Gesundheit sorgt, kann vermutlich aufatmen: Die Warnung des Hamburger Umweltinstituts bezieht sich ausschließlich auf einen maßlosen und damit übertriebenen Gebrauch von Desinfektionsmitteln – außerhalb des medizinischen Bereichs. Denn dort überwiegen die Vorteile des Gebrauchs von chemischen Desinfektionsmitteln. 

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Die keimtötenden Reinigungsmittel können die Atemwege schädigen und vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma zusätzliche Schäden verursachen. Daher besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko für einen schweren, möglicherweise sogar tödlichen Verlauf einer Infektion mit Coronaviren.

Das Beruhigende: Laut des Umweltinstituts reicht es völlig, sich gründlich die Hände mit Kernseife, Olivenseife oder auch einer anderen haushaltsüblichen Handseife zu waschen. So könne das mögliche Infektionsrisiko über die Hände oder durch Handkontakt ebenfalls ausgeschlossen werden. (mp/vd)

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