Florian Willet Sarco

Mitbegründer des „Sarco“, Florian Willet im Juli 2024 (Archivbild). Foto: picture alliance/KEYSTONE | ENNIO LEANZA

Chef von Sterbehilfeorganisation begeht Suizid

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Der Präsident der umstrittenen Schweizer Sterbehilfeorganisation „The Last Resort“, Florian Willet, hat Suizid begangen. Das sagten der Mitbegründer seiner Organisation und sein Anwalt

Die Staatsanwaltschaft Schaffhausen bestätigte den Tod. Sie ermittelte gegen Willet (47) und andere wegen „Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord“. Der Deutsche mit Wohnsitz in der Schweiz war im September bei dem ersten Suizid mit dem neuen Gerät „Sarco“ in einem Wald in der Nähe von Schaffhausen dabei und daraufhin in Untersuchungshaft genommen worden.

Schweizer Behörden halten „Sarco“ nicht für rechtskonform

Die Organisation schrieb auf ihrer Webseite, dass Willet am 5. Mai in Deutschland Suizid beging. Er sei durch die Anschuldigungen und die Untersuchungshaft traumatisiert gewesen. Er war im Dezember nach rund 70 Tagen aus der Haft entlassen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gehen die Ermittlungen gegen andere beschuldigte Personen weiter.


Hilfe in schweren Stunden

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Hier finden Sie Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an junge Menschen. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Samstags nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Viele sprechen Türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Unter suizidprophylaxe.de gibt es eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland.


Suizidhilfe ist in der Schweiz erlaubt, wenn Helfer keine selbstsüchtigen Motive haben. Es gibt mehrere Suizidhilfe-Organisationen. Das Gerät „Sarco“ betrachten die Schweizer Behörden als nicht rechtskonform. Es handelt sich um eine Kapsel, in die sich eine Person legen kann, die durch Knopfdruck eine Stickstoffeinleitung aktiviert und die darin liegende Person dann erstickt. 

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Die Behörden hatten die Macher von „Sarco“ vor dem Einsatz gewarnt. Erste Nutzerin war eine 64-jährige Amerikanerin. Das Obduktionsgutachten des Institutes für Rechtsmedizin des Kantons Zürich liege jetzt vor, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Sie machte keine Angaben zum Stand der Ermittlungen. (dpa/mp)

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