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  • Foto: picture alliance/dpa

„Verdammte Schwarze“: Cambridge-Prof sorgt mit rassistischen Aussagen für Entsetzen

London –

Er verharmloste die Sklaverei, sprach von „verdammten Schwarzen“ und diffamierte die „Black Lives Matter“-Bewegung – nach massivem Druck hat David Starkey, Historiker an der renommierten Elite-Uni in Cambridge, nun seinen Posten geräumt.

Nach abfälligen Äußerungen über Schwarze und die Anti-Rassismus-Proteste in den USA und Großbritannien hat der britische Historiker David Starkey seine Tätigkeit bei der Universität Cambridge aufgegeben. Auch die Canterbury Christ Church University im Südosten Englands löste ihren Vertrag mit Starkey. Dessen Äußerungen über die Sklaverei und Schwarze seien „völlig inakzeptabel“, hieß es.

Cambridge-Professor sorgt mit rassistischen Aussagen für Entsetzen

In einem im Internet veröffentlichten Interview mit dem rechtsgerichteten Kommentator Darren Grimes shatte Starkey am 30. Juni gesagt, die gegenwärtige „Black Lives Matter“-Bewegung sei „die schlimmste Seite der amerikanischen schwarzen Kultur“. Zudem sei die Sklaverei „kein Genozid“, gewesen, so Starkey. „Ansonsten würde es nicht so viele verdammte Schwarze in Afrika oder in Großbritannien geben, oder? Eine furchtbare Menge von ihnen überlebte.“

Überall auf der Welt wird gerade unter dem Motto „Black Lives Matter“ protestiert.

Überall auf der Welt wird gerade unter dem Motto „Black Lives Matter“ protestiert.

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Starkey ist ein Experte für die Tudor-Zeit im 16. Jahrhundert, in dem der Sklavenhandel in Amerika und der Karibik zunahm. 2007 war ihm von der britischen Königin Elizabeth II. der Ritterorfen Commander of the British Empire verliehen worden.

Starkey selbst äußerte sich nicht

Der pakistanischstämmige britische Ex-Finanz- und Innenminister Sajid Javid wandte sich am Donnerstag auf Twitter gegen Starkeys Äußerungen. „Wir sind die erfolgreichste multirassische Demokratie der Welt und haben allen Grund, stolz darauf zu sein“, schrieb Javid. Starkeys „rassistische Kommentare“ erinnerten aber an die „entsetzlichen Sichtweisen, die immer noch existieren“. Britische Medien griffen Javids Tweet auf.

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Der Historiker selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Grimes, der das Gespräch mit Starkey geführt hatte, räumte ein, dass er dessen Äußerungen etwas hätte entgegensetzen müssen. „Hand aufs Herz, ich war bei dem Interview nicht so engagiert wie ich es hätte sein sollen“, erklärte Grimes. „Ich hättte Dr. Starkey hart zu seinen Kommentaren befragen sollen.“ MIK/AFP

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