Zeitumstellung am Sonntag: Deshalb kann es zu mehr Unfällen kommen
Wenn in der Nacht zum Sonntag die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden, wird es früher dunkel – und damit gefährlicher auf den Straßen. Der ADAC mahnt im Norden zur Vorsicht: Wildtiere sind in der Dämmerung besonders aktiv.
Am kommenden Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Wildtiere jedoch richten sich nicht nach der Uhrzeit – sie suchen vor allem in der Dämmerung nach Nahrung. Daher warnt der ADAC Schleswig-Holstein vor einer „besonders kritischen Phase für Autofahrerinnen und Autofahrer“.
Im Norden: Was bei Wild auf der Straße zu tun ist
Die frühere Dunkelheit und das veränderte Verkehrsaufkommen könnten die Zahl der Wildunfälle im Berufsverkehr steigen lassen. Besonders Straßen an Wald- und Feldrändern werden in der Morgen- und Abenddämmerung häufig von Tieren überquert, was das Unfallrisiko erhöht.
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Der ADAC rät, in diesen Zeiten besonders aufmerksam zu fahren und die Geschwindigkeit anzupassen. Wer ein Tier am Straßenrand sieht, sollte langsamer fahren, abblenden und hupen. Kommt es dennoch zu einem Zusammenstoß, gilt es, die Unfallstelle zu sichern und Polizei oder Jagdaufsicht zu informieren.
In Schleswig-Holstein gab es laut ADAC im Jahr 2023 insgesamt 186 Leicht- und 21 Schwerverletzte durch Wildunfälle. Die Zahlen stammen vom Gesamtverband der Versicherer sowie vom Landes- und Bundesjagdverband.
Zeitumstellung führt zu mehr Stress
Die Zeitumstellung wirkt sich nicht nur auf den Straßenverkehr aus, sondern auch auf den Alltag der Menschen. Robert Göder, Oberarzt für Psychiatrie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, erklärte, dass typische Folgen der Umstellung Konzentrationsstörungen und Müdigkeit seien.
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„Weniger Schlaf aktiviert das Stresssystem”, betonte Göder. Besonders die Umstellung im Frühjahr auf Sommerzeit falle auf, da dabei eine Stunde Schlaf verloren gehe. Der zusätzliche Stress könne das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle leicht erhöhen. Allerdings sei dieser Anstieg so gering, dass er im Klinikalltag kaum messbar sei.
Die meisten Menschen verkraften die Zeitumstellung gut. „Nach drei oder vier Tagen hat sich der Körper angepasst”, sagte Göder. Würde man sich für eine feste Zeit entscheiden, spräche sich der Oberarzt für die Winterzeit aus – diese entspreche dem natürlichen Rhythmus der Menschen „am besten”. (dpa/mp)
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