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Vor Diskothek nahe Hamburg: Clan-Mitglied drängt sich vor und schlägt Türsteher K.o.

Henstedt-Ulzburg –

Große Aufregung vor dem Nachtclub „Joy“ in Henstedt-Ulzburg: Am Wochenende ist dort ein Streit zwischen den Türstehern und einem Mann eskaliert. Für die Security-Männer endete der Abend im Krankenhaus – für den Schläger auf der Polizeiwache. Er soll einer armenischen Großfamilie angehören, die in der Gastroszene in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen für Angst und Unruhe sorgt.

„Wir sind der Platzhirsch, wenn es um anständiges Feiern in Henstedt-Ulzburg geht“, heißt es auf der Website des beliebten Nachtclubs „Joy“. Doch das, was sich hier am Wochenende zugetragen hat, hat mit anständigem Feiern wohl wenig zu tun.

Henstedt-Ulzburg: Mann schlägt „Joy“-Türsteher K.o.

Wie das „Abendblatt“ berichtet, warteten am Freitagabend etwa 300 Gäste vor den Türen der Diskothek auf den Einlass. Doch die Schlange war dem 30 Jahre alten Oberhaupt einer armenischen Familie offenbar zu lang. Er reihte sich mit drei Frauen vorne ein – dann eskalierte die Situation.

Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Mann und den Türstehern. Zunächst gab es Schubsereien und Ohrfeigen. Daraufhin folgte der erste Fausthieb von dem Schläger. Zum zweiten Mal holte er vor den Augen der Polizeibeamten aus und traf, wie die Überwachungskameras zeigten.

Türsteher verletzt – Großfamilien-Mitglied festgenommen

Die Türsteher wurden verletzt und in umliegende Krankenhäuser gefahren. Der Angreifer wurde noch an Ort und Stelle festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht. „Dieser Mann akzeptiert unsere Rechtsordnung nicht“, sagte ein Polizist dem „Abendblatt“. Nun wird gegen den Boxer wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.

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Für die Polizei in Henstedt-Ulzburg war das kein ungewöhnlicher Abend vor dem Joy-Club. „Wir gucken sehr genau hin, der Mann ist bereits polizeilich in Erscheinung getreten“, wird Jochen Drews, Leiter der Kriminalinspektion für die Kreise Segeberg und Pinneberg in der Zeitung zitiert. Dass die Männer der Familie einschüchternd auftreten, habe sich bereits auch in mehreren Lokalen herumgesprochen. 

Attacken in Joy-Diskothek: Machtdemonstrationen und Familienehre?

Die Türsteher des Kaltenkirchener Unternehmens „Pütz Security“ standen zum ersten Mal an dem Abend der brutalen Attacke am Eingang. Das ist bereits der vierte Sicherheitsdienst innerhalb von vier Jahren.

Clubbesitzer Joey Claussen hat immer wieder mit Aggressionen in seiner Disko Probleme. Vor einigen Wochen hätten Mitglieder der armenischen Großfamilie einen Türsteher nach einem Rauswurf dazu gezwungen, auf die Knie zu gehen und sich zu entschuldigen, wie das „Abendblatt“ weiter berichtet. Ob es lediglich um Machtdemonstrationen und Familienehre geht, bleibt für Claussen rätselhaft. 

Um Geld sei es jedenfalls bislang jedoch nie gegangen. Der Festgenommene lebt mit seinen Brüdern in Kaltenkirchen, posiert auf Facebook vor einer matt lackierten Mercedes G-Klasse. Offenbar werfen ein Imbiss und eine Shisha-Bar genug Einnahmen ab.

Disko-Chef erteil Hausverbot: „Ich hoffe jetzt kehrt Ruhe ein“

Claussen reagierte nach den Zwischenfällen mit neuen Sicherheitsmaßnahmen. Erstmalig war die neue HD-Kamera am vergangenen Freitag in Betrieb. Denn: Der Clubbesitzer fürchtet um die Sicherheit seiner Gäste, seiner Mitarbeiter und sein eigenes Wohl. Auch privat habe er rund um seine Wohnungen Video-Kameras installiert.

Nun hat er dem Armenier ein schriftliches Hausverbot erteilt. „Ich hoffe, dass jetzt Ruhe einkehrt“, sagt der Disko-Besitzer dem „Abendblatt“. Und weiter: „Ich mache mich nicht klein. Dafür habe ich zu viel Arbeit und Herzblut ins Joy gesteckt. Wir wollen Ruhe, Sicherheit und damit auch Umsatz.“ (mdo)

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