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Volle Fähren und Autozüge nach Sylt: Massenansturm: Urlauber drängen auf die Inseln

Dagebüll/Niebüll –

Die Einreisesperre für Touristen in Schleswig-Holstein ist aufgehoben: Seit Montagfrüh dürfen Urlauber auch wieder auf Inseln wie Sylt, Föhr oder Amrum reisen. Bereits früh gab es starken Andrang auf Fähren und Autozüge.

Schon die Fahrt über die B199 und B5 Richtung Dagebüll und Niebüll zeigt deutlich: Der Tourismus in Schleswig-Holstein kommt wieder ins Rollen. Bereits am frühen Montagmorgen waren viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen beispielsweise aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg unterwegs. Und auch am Fähranleger Richtung Föhr und Amrum, sowie an der Autoverladestation nach Sylt in Niebüll selbst herrschte reger Betrieb.

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Sylt-Urlauber reisen seit dem frühen Montagmorgen in Massen an. 

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Sylt, Amrum, Föhr: Viel los am Bahnhof und an den Fähranlegern 

Zum Wochenanfang fiel unter anderem die Einreisesperre für Touristen auf dem Festland und den Inseln weg. Hotels – ohne Wellnessbereiche – und Ferienwohnungen dürfen wieder öffnen. Kapazitätslimits wie in anderen Ländern gibt es nicht. Die Kontaktbeschränkungen gelten aber auch hier.

Sie seien glücklich, dass es jetzt losgeht, sagte Christina Seifert aus Hamburg. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern und Mann Martin will sie die Fähre um 8.25 Uhr nach Föhr nehmen. Auch Familie Nimczewski aus Boostedt (Kreis Segeberg) ist froh, dass der Inselurlaub doch noch starten kann – wenn auch zwei Tage später als ursprünglich geplant.

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Dagebüll: Fahrzeuge stehen in langen Schlangen vor der Autoverladestation auf die Fähren nach Amrum und Föhr. 

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Viele Hamburger wollen nach Sylt, Amrum oder Föhr

Um auf die Inseln zu kommen, sind einige Urlauber früh am Morgen oder gar am Vorabend losgefahren. Er sei gegen 4 Uhr losgefahren, sagte ein Mann aus Hannover, der zweieinhalb Wochen auf Föhr verbringen will, kurz bevor er auf die Fähre rollt.

Urlauber drängen auf die Nordsee-Inseln Sylt, Amrum, Föhr

Bernhard Boos aus Aulendorf bei Ravensburg in Baden-Württemberg ist mit seiner Frau bereits am Sonntagabend gegen 18 Uhr gen Norden gestartet. Sie wollen auf Amrum und Pellworm Urlaub machen. Die Ferienwohnung auf Amrum ist seit Januar gebucht, wie Boos sagte. Dass es tatsächlich klappt mit dem Nordseeurlaub, habe sie überrascht: „Wir haben uns schon in Süddeutschland Alternativen überlegt.“ Eine Fähre hatten Boos und seine Frau vor dem Corona-Ausbruch noch nicht gebucht. Sie hoffen daher, im Laufe des Tages auch so mit dem Auto rüberzukommen. Ansonsten ließen sie den Wagen eben auf dem Festland stehen, sagte Boos.

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Reservierungen für Fahrzeuge konnten für die Fähren zum Wochenanfang seit Tagen nur vereinzelt entgegengenommen werden. Auch an der Autoverladestation nach Sylt in Niebüll war viel los. Der Verkehr staute sich am Vormittag bereits auf der B5 und den Zubringerstraßen im Ort. Die Wartezeit betrug rund zwei Stunden, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn, die den Sylt Shuttle betreibt, sagte. Bereits am frühen Morgen seien außergewöhnlich viele Menschen auf dem Weg nach Sylt gewesen. Die Zahl der Züge sei auf 18 erhöht worden. Um Schnitt könnten etwa 150 Autos mitgenommen werden.

Die Züge des Blauen Autozugs sind ebenfalls „gut gefüllt“, wie eine Sprecherin des Betreibers RDC Autozug Sylt sagte. Sie empfahl Reisenden wenn möglich, auf Dienstag auszuweichen. Am Montagabend sollte ein Zusatzzug eingesetzt werden. 

Sylt: Einige Insel-Anwohner sind in Sorge

„Wir freuen uns auf unsere Gäste“, sagte eine Sprecherin von Sylt Marketing. Diese müssten sich allerdings darauf einstellen, dass ein Inselurlaub dieses Jahr anders sei als in den vergangenen Jahren. So gebe es in der Gastronomie beispielsweise wesentlich weniger Kapazitäten. Die Zahl der erwarteten Gäste entspreche allerdings der in der Hochsaison. Da brauche man vielleicht mehr Geduld und Gelassenheit, bis man einen Tisch bekomme, sagte die Sprecherin.

Sylt: Sorge wegen der Tagesgäste

In die Freude, für ihre Feriengäste wieder öffnen zu dürfen, mischt sich auf den Inseln aber auch Sorge vor schwieriger zu kontrollierenden Strömen von Tagestouristen. Auf diese würden Sylt, Föhr und Amrum daher gerne zunächst verzichten. Die Kreise können bei Bedarf den Tagestourismus in Orten begrenzen. Die Landesregierung und die Landräte von Ostholstein und Nordfriesland wollten am Montag noch Genaueres bekannt geben, wie sie mit der Thematik umgehen wollen.

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