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  • Polizisten durchsuchten das Grundstück des Tatverdächtigen Frank Lindner. (Archivfoto)
  • Foto: RUEGA

Mordfall Tunahan Keser: Jetzt verfolgt die Kripo eine neue Spur

Die schreckliche Tat jährt sich nunmehr zum vierten Mal. Am 23. Juni 2017 verschwand der hoffnungsvolle Nachwuchsboxer Tunahan Keser (22) spurlos. Am gleichen Abend wurde seinem Trainer Khoren Gevor hinterrücks ins Knie geschossen. Eine deutliche Geste im Milieu. Fast einen Monat später fand man die Leiche von Tunahan. Die Kripo ermittelt immer noch und hat nun eine heiße Spur.

Rückblende: Der ehemalige Profiboxer Khoren Gevor wird am 23. Juni 2017 Opfer eines Hinterhalts. Unbekannte schießen ihm an diesem Abend in Pinneberg von hinten in das linke Knie. Kurze Zeit später wird bekannt, dass seit diesem Abend auch jede Spur von seinem Schützling Tunahan Keser (22) fehlt. Das hoffnungsvolle Box-Talent wurde von dem Ex-Profi trainiert. Die Kripo geht zu diesem Zeitpunkt nicht davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Schuss auf den Trainer und dem Verschwinden des Nachwuchsboxers gibt. Als von Keser auch nach Tagen noch immer jede Spur fehlt, überprüfen die Beamten, ob er seinem Trainer möglicherweise im Streit ins Bein schoss und sich danach ins Ausland absetzte.

Mord bei Hamburg: Neue Spur im Mordfall Tunahan Keser

Am 21. Juli 2017 dann die traurige Gewissheit. Ein Lkw-Fahrer, macht am Rastplatz Holmmoor (Kreis Segeberg) in einem Gebüsch eine schreckliche Entdeckung. Er findet eine stark verweste Leiche. Kurz darauf steht fest: Es ist Tunahan. Der 22-Jährige wurde mit mehreren Schüssen hingerichtet.

Aus dem Vermisstenfall wird ein Mordfall. Die Mordkommission in Itzehoe gründet eine Soko, um den Fall aufzuklären. Hier rückt ein alter Bekannter in den Fokus der Ermittler: Frank Lindner war den Beamten bislang als Kleinkrimineller bekannt. Er wohnte nur 300 Meter Luftlinie vom Rastplatz entfernt in einem heruntergekommenen Haus. Wegen eines Überfalls auf eine Rentnerin in Horst (Kreis Pinneberg) hatte er bereits in Haft gesessen.

Frank Lindner beging im Gefängnis Suizid – hat er was mit dem Mord an Tunahan zu tun? Polizei
Frank Lindner
Frank Lindner beging im Gefängnis Suizid – hat er was mit dem Mord an Tunahan zu tun?

Bei seiner Vernehmung deutet sich an, dass er mit dem Tod des Nachwuchsboxers in Verbindung steht. Aus einem der Vernehmungs-Protokolle geht hervor, dass er beauftragt wurde, Tunahan zu töten. Sein Lohn: Ein Kilo Koks. Eine großangelegte seines Hauses und des Grundstück führte zum Auffinden mehrerer Waffen und Munition. Darunter auch das gleiche Kaliber, mit dem Tunahan hingerichtet wurde. Die Hintermänner oder Auftraggeber nennt Lindner nicht. Wohl aus Angst. Schließlich begeht er in der Haftanstalt Suizid und nimmt sein Geheimnis mit ins Grab.

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Vier Jahre nach den Geschehnissen ermittelt die Kripo weiterhin. Marco Klein, Leiter der Mordkommission, ist sich sicher, dass Lindner der Mörder ist. Weil der aber kein eigenes Motiv hatte, werden die Ermittlungen gegen mögliche Mittäter oder Auftraggeber geführt. Offenbar mit Erfolg: Wie die MOPO erfuhr, ergab sich vor Kurzem bei den Ermittlungen Kleins eine heiße Spur. „Um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden, gehen wir nicht auf weitere Details ein“, teilte Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow der MOPO mit.

Unterdessen hat auch die Familie des Getöteten neue Bemühungen aufgenommen: Sie hat eine hohe Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Ein Familienmitglied zur MOPO: „Wer für Geld jemanden umbringt oder umbringen lässt, der verrät für Geld auch Mittäter und Auftraggeber.“

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