Für Insekten, Vögel und das Mikroklima wertlos: Ein grauer Schottergarten mit gestutzten Ziergräsern. 
  • Für Insekten, Vögel und das Mikroklima wertlos: Ein grauer Schottergarten mit gestutzten Ziergräsern. 
  • Foto: dpa

In dieser Stadt im Norden sind Schottergärten jetzt tabu

Es hat sich ausgeschottert! Die Stadt Husum sagt den Steinwüsten in den Gärten den Kampf an. Die ersten Hausbesitzer haben von der Verwaltung eine Frist für die Umgestaltung erhalten. Auch in Hamburg sind die grauen Gärten nicht gern gesehen. 

Zuerst hat die Husumer Verwaltung in dem Stadtteil Oberere Neustadt begonnen, sich die Vorgärten anzuschauen, wie die „SHZ“ berichtet. Eigentümer, deren Gärten aus Sicht der Stadt nicht den geltenden Regeln entsprechen, erhielten Post vom Amt. Laut des Berichts wurden etwa 30 problematische Gärten entdeckt. 

Husumer Stadtverwaltung sucht nach Schottergärten

Der Stadtteil ist der erste, den die Stadtverwaltung unter die Lupe nimmt. Im kommenden Jahr kommen weitere hinzu. Auch in der Innenstadt und in Neubaugebieten sieht sich die Verwaltung um. 

Hintergrund: Laut gültiger Landesbauordnung sind Schottergärten seit 2009 in Schleswig-Holstein verboten. Bis 2020 wurden sie hingenommen, bis ein Erlass des Landesministeriums für ländliche Räume klar machte, dass geltendes Recht umgesetzt werden muss. 

Auch in Niedersachsen müssen Vorgärten begrünt sein. Ein Hausbesitzer aus Diepholz musste seinen Garten bereits umbauen und begrünen. In Hannover gibt es eigenes zwei Mitarbeiter, die graue Vorhöllen aufspüren. 

Schottergärten bieten keine Lebensräume

Schottergärten sind beliebt, weil sie angeblich keine Arbeit machen. Aber bieten weder Tieren noch Pflanzen Lebensraum, sie heizen die Stadt unnötig weiter auf und Wasser kann nicht versickern.

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Auch in Hamburg pflastern sich Hausbesitzer gern zu. Sowohl die SPD in Eimsbüttel als auch die Grünen in Wandsbek haben den Schottergärten den Kampf angesagt. Bisher aber mit wenig Tatkraft und Personal. So heißt es gegenüber der MOPO Ende Januar aus den Pressestellen der beiden Bezirksämter, dass es „kein großes Thema in der Behörde sei“, dass es auch höchstens einzelne, aber keine gezielten Stichproben vor Ort gebe und man in erster Linie auf Beschwerden reagiere. (paul)

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