Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Timmendorfer Strand (Archivfoto).

Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Timmendorfer Strand (Archivfoto). Foto: picture alliance

„Feuerteufel von der Ostsee“ vor Gericht: Er fackelte beliebten Imbiss ab

Neun Brände, hoher Schaden und ein zerstörter Kultimbiss direkt an der Ostsee: Seit Donnerstag steht Kevin T. (29, Name geändert) in Lübeck vor Gericht. Er soll zwischen August und November 2024 eine Spur der Verwüstung durch Scharbeutz, Haffkrug und Timmendorfer Strand gezogen haben.

Kevin T. wird zur Last gelegt, im Sommer und Herbst vergangenen Jahres insgesamt neun Brände gelegt zu haben. Die Taten ereigneten sich in mehreren Badeorten entlang der Lübecker Bucht. Der Sachschaden: laut Staatsanwaltschaft im mittleren sechsstelligen Bereich. Bei einem der Brände wurde auch der bekannte Strandimbiss „Störteburger“ vollständig zerstört – eine Reetdachkate direkt an der Promenade von Timmendorfer Strand.

Anklage: Brände im ganzen Küstenort – Imbiss zerstört

Das Feuer im „Störteburger“ war schnell außer Kontrolle geraten. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Die Löscharbeiten wurden durch das Reetdach erheblich erschwert. Die gesamte Dachkonstruktion musste entfernt werden. Der Imbiss, der seit 1983 bestand und für seine Fischbrötchen und maritimen Klassiker bekannt war, wurde ein Raub der Flammen. Verletzt wurde niemand.

Zum Prozessauftakt vor der III. Großen Strafkammer am Landgericht Lübeck wurde Kevin T. in Handschellen in den Saal geführt, wie „SHZ“ jetzt berichtet. Der 29-Jährige hörte sich die Verlesung der Anklage mit gesenktem Kopf an, ohne erkennbare Reaktion. Nur dem psychiatrischen Sachverständigen, der kurz nach Beginn den Raum betrat, schenkte er demnach ein kurzes Lächeln.

Prozessauftakt in Lübeck – Angeklagter schweigt

Laut „SHZ“ äußerte sich T. nicht zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger erklärte, der Angeklagte werde sich an diesem Tag weder zur Sache noch zu seiner Person äußern. Nach rund 20 Minuten war der erste Verhandlungstag auch schon beendet. Der Vorsitzende Richter Zachariae hatte nach Klärung formaler Fragen den Sitzungstag für abgeschlossen erklärt.

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Insgesamt sind noch acht weitere Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil soll am 10. Juli gesprochen werden. Der nächste Prozesstag ist für den 4. Juni geplant. (mp)

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