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Kurs der Kryptowährungen auf einem Bildschirm
  • Krypto-Währungen ermöglichen digitalen Zahlungsverkehr ohne die Beteiligung von Banken. Das macht sie zu einem beliebten Mittel für Kriminelle. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Fabian Sommer

Wie Behörden mit Bitcoins von Kriminellen Kasse machen

Bei Kriminellen beliebt, als Geldanlage hoch spekulativ – Kryptowährungen sind umstritten. Doch über einen Umweg profitiert auch der Landeshaushalt vom Krypto-Boom der vergangenen Jahre.

Beschlagnahmte Kryptowährungen wie der Bitcoin haben dem niedersächsischen Landeshaushalt wieder beachtliche Einnahmen beschert. Mit 709.429,61 Euro lag der Erlös aus den Verwertungen im Jahr 2021 so hoch wie nie zuvor im Land. Das teilte das Justizministerium in Hannover auf Anfrage mit. Von 2010 bis 2018 hatten die Verwertungen noch insgesamt rund 410.000 Euro eingebracht.

Digitales Zahlungsmittel: Kryptowährungen bei Verbrechern sehr beliebt

Justizministerin Barbara Havliza erklärt, warum Verbrecher so gerne auf diese Währungen zurückgreifen. „Die klassische Schwachstelle jeder Erpressung war immer die Geldübergabe“, sagte die CDU-Politikerin. „Bitcoin und Co. bieten hier zahlreiche Möglichkeiten für Kriminelle, vermeintlich sicherer an Geld zu kommen und dabei die Identität geheim halten zu können – auch über Ländergrenzen hinweg.“ Straftaten dürften sich aber niemals lohnen. „Deshalb ist es wichtig, dass unsere Staatsanwaltschaften auch Kryptowährungen fest im Blick haben.“


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Konkret tauschten die Behörden im vergangenen Jahr rund 6,8 Bitcoin (BTC) und 77 Ether (ETH) gegen Euro ein – die beiden größten Kryptowährungen. Der Erlös von fast 710.000 Euro stellt dabei einen enormen Anstieg zum Vorjahr dar, als nur rund 32.000 Euro eingenommen wurden. Das Jahr 2020 dürfte jedoch eine Ausnahme gewesen sein, da 2019 bereits knapp 687.000 Euro erlöst wurden. Eine Begründung für den geringen Wert 2020 konnte das Ministerium nicht liefern.

Niedersachsen wandelt beschlagnahmte Bitcoins in Geld um

Die Kurse großer Kryptowährungen sind in den vergangenen Jahren – trotz ständigem Auf und Ab – sprunghaft angestiegen. Das Land schielt dabei aber nicht auf Gewinne, als Anlage sind die Währungen hoch spekulativ. Vielmehr wird vor Gericht entschieden, was mit den sichergestellten Werten passieren soll. Von der Sicherstellung bis zur Verwertung kann dabei mehr als ein Jahr vergehen.

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2021 gab es acht Fälle, in denen Kryptowährungen konfisziert wurden. Weitere Einnahmen aus der Verwertung dürften also bevorstehen – wenngleich viele Kryptowährungen seit Jahresbeginn einen kräftigen Kursrutsch zu verkraften hatten. (dpa/ab)

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