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  • Mehrere deutsche Pferde sind in Valencia bereits an einem Herpes-Virus gestorben. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa

Tod durch Virus: Angst um teure Pferde: „Für das Reiten schlimmer als Corona!“

Valencia/Braunschweig –

Den Reitsport treibt gerade die Angst vor einem Virus um, das weitaus aggressiver als Corona sein soll: Mehrere Pferde sind bereits an einem gefährlichen Herpes-Virus gestorben. Der Braunschweiger Turnierchef Axel Milkau übt scharfe Kritik an Turnier-Veranstaltern.

Das Virus hat sich offenbar bei einer Turnierserie im spanischen Valencia ausgebreitet. Laut der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN sind seit dem Ausbruch mehrere Pferde gestorben, darunter bislang vier deutsche Pferde. Dass neben dem Coronavirus jetzt auch noch ein aggressives Herpes-Virus ausgebrochen sei, sei „für das Reiten schlimmer als Corona“, sagt Axel Milkau, Turnierchef des internationalen Hallenreitturniers Braunschweig Classico, im Gespräch mit dem NDR.

„Für uns schlimmer als Corona!“: Angst um teure Pferde

Milkau übte scharfe Kritik an den Veranstaltern. In einem Internet-Post sprach er von einem „Totalversagen“ und einer „Kriegssituation gegen einen unsichtbaren Feind“. Die Tiere vor Ort seien medizinisch unterversorgt, wirft er den Turnier-Veranstaltern vor. 

Die FEI sagte am Dienstagmorgen alle internationalen Turniere in Deutschland und in neun weiteren Ländern bis 28. März ab. Ausgehend von Valencia sei das Virus laut FEI aber schon in mindestens drei weiteren europäischen Ländern nachgewiesen worden. Generalsekretärin Sabrina Ibanez sprach von dem schlimmsten Ausbruch seit vielen Jahrzehnten in Europa. Auf Menschen übertrage sich das Virus zwar nicht – doch die Angst vor einer weiteren Verbreitung auf dem gesamten Kontinent sei groß.

Turnier in Valencia trotz Symptomen erst nach neun Tagen abgebrochen 

Denn selbst wenn die Pferde das Virus überleben, sei danach nichts mehr wie zuvor, erklärt Milkau weiter. „Wenn sie es schaffen, dann ist das wie nach einem Schlaganfall. Die sind dann nicht mehr so wie vorher. Die können nur noch auf der Wiese herumlaufen.“ Es ginge dabei nicht um den wirtschaftlichen Schaden. „Wir sind alle Tierliebhaber, und die sterben uns da weg.“

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Das Turnier wurde erst neun Tage später abgebrochen, als einige Pferde Symptome der Erkrankung zeigten. Viele Tiere würden schwere Krankheitsverläufe zeigen und noch immer gegen den Tod kämpfen. Nach Angaben der FN waren insgesamt 64 Pferde deutscher Reiter bei der Turnierserie, 48 haben Valencia wieder verlassen. Wie viele davon sich infiziert haben, ist unklar. Auch die Anzahl ausländischer Reiter, die in Deutschland leben und das Turniergelände bereits verlassen haben, sei noch ungeklärt. (mhö/dpa)

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