Auto stürzt von Brücke: Drei Tote, Hamburger Paar schwer verletzt – was wir wissen
Riskante Flucht, zerstörtes Auto im Kanal, drei Tote: Was trieb den Fahrer auf der engen B4 zu diesem Manöver? Die Ermittler stehen weiter vor einem Rätsel.
Nach einem schweren Unfall mit drei Toten bei Braunschweig sind weiter Fragen offen. So war die Identität des dritten Unfallopfers und mutmaßlichen Fahrers am Morgen weiter unklar, wie die Polizei mitteilte. Offen war demnach auch der Zustand des lebensgefährlich verletzten Mannes aus Hamburg, der bei dem Unfall in einem entgegenkommenden Auto saß. Bei dem Unfall auf einer Brücke war am Samstagmittag ein Auto in den Mittellandkanal gestürzt – die drei Insassen starben.
Die Ermittlungen zur Identität eines der drei Toten würden weiterlaufen, teilte die Polizei am Morgen mit. Im Tagesverlauf seien neue Erkenntnisse denkbar. Fraglich sind auch weiterhin etwa der genaue Hergang des Unfalls sowie die Hintergründe einer vorangegangenen Polizeikontrolle.
Anfang der Woche soll das Unfallfahrzeug untersucht werden, wie die Polizei bereits ankündigte. Wie die Ermittlungen dann weitergehen, hänge auch von dem noch ausstehenden Gutachten eines Sachverständigens ab. Der Fall wird voraussichtlich an die Staatsanwaltschaft übergeben, die über eine Obduktion der Toten entscheiden wird.
Flucht vor der Polizei – dann Notrufe
In den sozialen Netzwerken kursiert ein Video des Unfalls. Die Kamera eines Schiffs auf dem Kanal hatte den Sturz des Fahrzeugs in den Kanal aufgezeichnet. Die Aufnahmen werden bei der Rekonstruktion des Unfalls berücksichtigt, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Nach Angaben der Polizei entzog sich der Fahrer am Samstagmittag einer Kontrolle und trat aufs Gaspedal. Die Beamten verloren das Auto aus dem Blick. Etwa zehn Minuten später gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein.
Die Beamten können die Unfallfahrt nur im Nachhinein rekonstruieren: Der Fahrer soll demnach auf der Flucht viel zu schnell unterwegs gewesen sein und mehrere Autos auf der engen Bundesstraße 4 von rechts überholt und touchiert haben. Laut Polizei fuhr der Wagen in die Leitplanke und geriet in den Gegenverkehr, wo er frontal mit einem anderen Auto zusammenstieß. Das Unfallauto durchschlug das Brückengeländer und stürzte in den Mittellandkanal.
Schwierige Bergungsarbeiten
Insgesamt waren fünf Fahrzeuge an dem Unfall beteiligt. Taucher suchten am Samstagabend den Kanal nach Leichen ab. Zunächst sei nicht klar gewesen, wie viele Menschen bei dem Unfall ums Leben kamen und auf dem Grunde des Kanals liegen. Ein Mann trieb laut Feuerwehr leblos an der Oberfläche des Wassers, zwei weitere Leichen waren im Auto eingeklemmt. Die Taucher konnten erst nur einen der toten Männer aus dem Wrack im Kanal befreien.

Die Einsatzkräfte forderten ein Bergungsschiff und einen Spezialkran an, um den Wagen mit der Leiche aus dem Wasser zu bergen. Das Schiff machte nach der Bergung einem Feuerwehrsprecher zufolge in einem Hafen fest, erst dort konnten die Einsatzkräfte die dritte Leiche aus dem Fahrzeug holen.
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Während des Einsatzes war der Schiffsverkehr auf dem Mittellandkanal unterbrochen, auch die Bundesstraße war stundenlang komplett gesperrt. Der Unfall ereignete sich unweit des Autobahnkreuzes Braunschweig-Nord.
Zwei Opfer identifiziert
Bei den bereits identifizierten Beifahrern handle es sich um einen 25-Jährigen und einen 31-Jährigen aus Kroatien. Im entgegenkommenden Auto saßen eine 47-jährige Frau und ein 53-jähriger Mann aus Hamburg. Die Frau liegt laut Polizei schwer verletzt im Krankenhaus, ist aber außer Lebensgefahr. Der Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, sein Zustand sei weiterhin kritisch. (dpa)
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