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Modellbau-König von der Nordsee: Der Rentner mit den XXL-Modellen

Hemmoor –

Zurzeit arbeitet er an der Baunummer 35: Lothar Bergander fertigt XXLModelle von Schiffen, Lkw oder Zügen an. Auf einigen der Vorbilder ist der 81-Jährige selbst mitgefahren.

Dutzende Schiffe, Lastwagen und Eisenbahnen hat Lothar Bergander in seinem bislang 81 Jahre langen Leben schon gebaut. Die Fahrzeuge können fahren, Menschen können damit jedoch nicht transportiert werden. Der ehemalige Kapitän zur See baut in Hemmmoor (Landkreis Cuxhaven) nach bekannten Vorbildern Holzmodelle im XXL-Format, sie sind zwischen zwei und vier Meter lang. „Ich habe gerade die Nummer 35 im Bau,  sagt Bergander. Es ist ein Hochseeschlepper.

Ex-Kapitän aus Hemmoor baut Modelle in XXL

Das Museumsschiff „Cap San Diego“ hat er bereits nachgebaut, ebenso das Forschungsschiff „Polarstern“ und den finnischen Eisbrecher „Otso“.

„Ich arbeite aber nicht im Maßstab“, sagt Bergander. Er fertigt nach Fotos an, fügt hie und da Elemente hinzu, die auf den realen Schiffen nicht vorhanden sind, wie Schwimmbäder für die Besatzung an Deck.

Modellbauer aus dem Norden baut „Cap San Diego“ nach

Nach dem Lackieren gibt er den Schiffen daher auch andere Namen, aus der „Cap San Diego“ wurde so die drei Meter lange „Osteblick“. Für ihn lag die Namensgebung auf der Hand: Von seinem Garten aus kann er auf die Oste gucken.

Rentner von der Nordsee: Als Kind hat ihn Modellbau fasziniert

Modellbau hat ihn schon als Kind fasziniert, damals fertigte er Schlepper aus Streichholz- oder Zigarrenschachteln. Seinem Hobby blieb er selbst dann noch treu, als er über drei Jahrzehnte auf den Weltmeeren unterwegs war.

„Ich habe immer an Bord gebastelt“, erzählt Bergander. „Ohne geht nichts.“ Auch auf der „Cap San Diego“ ist er gefahren, die bis Anfang der 1980er Jahre im Liniendienst zwischen Europa und Südamerika unterwegs war.

Niedersachsen: Nach Fertigstellung kommt das Modell ins Wasser

Wenn er wieder ein Schiffsmodell fertig hat, darf eins nicht fehlen: der Stapellauf. „Das gehört dazu“, betont Bergander. Dann muss das Schiff im Wasser ein paar Meter fahren, ein Motor sorgt für den Antrieb. Als er noch in Rottach-Egern in Bayern lebte, ließ er die Modelle im Tegernsee zu Wasser, jetzt macht er das in der Oste.

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Den Rest der Zeit stehen die Modelle im oder am Haus. „Platz haben wir genug“, sagt er. An Liebhaber hat er auch schon das ein oder andere Modell verkauft, die meisten aber behält er: „Ich bin Bauer, kein Verkäufer.“ (dpa/mp)

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