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Sturm ostfriesland Tornado
  • Heftige Sturmböen sorgten im Kreis Aurich in Ostfriesland am Montagabend für Verwüstungen.
  • Foto: picture alliance/dpa/TNN | Jörn Hüneke

Tornado? So heftig wütete der Sturm im Norden

Abgedeckte Dächer, umgekippte Bäume, überall blockierte Straßen: Ein heftiges Unwetter fegte am Montagabend über Ostfriesland hinweg. Knapp 50 Häuser wurden beschädigt – einige sind nun unbewohnbar. Die Gemeinde verschafft sich am Dienstag einen Überblick über die Lage. War es sogar ein Tornado?

Ein heftiger Sturm hat in der Gemeinde Großheide (Landkreis Aurich) in Ostfriesland eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Nach Feuerwehr-Angaben wurden am Montagabend rund 50 Häuser durch den Sturm beschädigt. Fünf Häuser seien vorerst nicht mehr bewohnbar. Mitarbeiter der Gemeinde Großheide verschafften sich am Dienstagmorgen einen Überblick über die Lage, eine Schadensbilanz gebe es noch nicht. Die Bewohnerinnen und Bewohner kamen in Ersatzunterkünften unter. Über Facebook hatte der Gemeindebürgermeister Notunterkünfte organisiert.

Ostfriesland: Sturm verwüstet 50 Häuser

Verletzt wurde durch das Unwetter niemand, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten. Rettungskräfte hatten Mühe, Straßen zu räumen, um zu den Einsatzorten zu gelangen. Zahlreiche Bäume waren umgekippt. „Es war ein blankes Chaos, dass beseitigt werden musste“, sagte der Feuerwehrsprecher des Kreises Aurich, Manuel Goldenstein, am frühen Dienstagmorgen.

Dieses Wohnmobil wurde durch den heftigen Sturm in Ostfriesland komplett zerstört. picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Wohnmobil Sturm Ostfriesland
Dieses Wohnmobil wurde durch den heftigen Sturm in Ostfriesland komplett zerstört.

Besonders betroffen waren die Ortsteile Berumerfehn, Ostermoordorf und Westermoordorf. Rund 100 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreis waren im Einsatz. Durch den Sturm wurden Dächer abgedeckt, ganze Dachfirste weggerissen und Fahrzeuge umgeworfen. Auch einzelne Gas-, Wasser-, und Stromleitungen wurden durch umgestürzte Bäume beschädigt.

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Techniker waren noch in der Nacht im Einsatz, um die Versorgungsleitungen zu sichern. Dachdecker rückten an, um Hausdächer provisorisch zu sichern. Auch in der Nacht zum Dienstag blieb es an der Küste stürmisch. Das genaue Ausmaß der Schäden und die Zahl der Einsätze war zunächst unklar.

Feuerwehrsprecher Goldenstein sprach von einem „Tornado-ähnlichen“ Unwetter, das es so bislang noch nie im Kreis Aurich gegeben habe. Ob es sich tatsächlich um einen Tornado handelte, war zunächst aber nicht klar. Ein Sprecher des Deutsche Wetterdienstes (DWD) sagte auf Anfrage: „Plausibel wäre es. Wir müssen es aber prüfen.“ Die Wetterseite Tornadoliste.de stufte den Sturm am Montagabend bereits als Tornado ein.

Wetterdienst hält Tornado für „plausibel“

Auch auf der Nordseeinsel Norderney rückte die Feuerwehr am Abend wegen des Sturmes zu einem Einsatz aus. Dort sicherten Rettungskräfte am Januskopf im Westen der Insel ein Zelt, das in den vergangenen Tagen für Konzerte genutzt worden war. Den Sturmböen von bis zu 90 Stundenkilometern hielt das Zelt laut Feuerwehr nicht stand und brach zusammen. Verletzt wurde auch dort niemand. (dpa/fbo)

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