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Der 56-jährige Angeklagte, der eine Frau geschlagen und angezündet haben soll, hält sich beim Prozessauftakt Mitte März einen Ordner vors Gesicht.
  • Der 56-jährige Angeklagte, der eine Frau geschlagen und angezündet haben soll, hält sich beim Prozessauftakt Mitte März einen Ordner vors Gesicht.
  • Foto: picture alliance/dpa/Bernd Wüstneck

Polizist soll Frau verprügelt und angezündet haben – Opfer sagt erstmals aus

Zuerst soll er zwei Frauen bewusstlos geschlagen haben, dann wollte er eine der Frauen anzünden – in Neubrandenburg steht wegen der Taten ein Polizist vor Gericht, jetzt hat erstmals im Prozess das Brandopfer ausgesagt.

„Ich weiß nur, dass er plötzlich über mir war und ich am Boden lag“, sagte die in Brand gesetzte 33-jährige Frau am Dienstag am Landgericht Neubrandenburg über die Tat. Angeklagt ist ein Polizist aus Wismar. Er hat gestanden, die 33-Jährige und ihre Mutter im Oktober 2021 überraschend in ihrer Wohnung besucht zu haben. Der 56-Jährige soll beide Frauen bewusstlos geschlagen und die Jüngere mit Brennspiritus in Brand gesetzt haben.

Frau, die geschlagen und angezündet sein worden soll, sagt vor Gericht aus

Wie die Situation im Flur ihrer Wohnung damals zustande kam, könne sie nicht mehr sagen, sagte die 33-Jährige vor Gericht. Auch ihre Mutter erklärte, dass sie keine Einzelheiten von damals mehr wisse. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Mord vor. Er gestand im Prozess, dass er versucht hatte, die schreienden Frauen mit Gewalt zu beruhigen. Er bestritt aber, die 33-Jährige in Brand gesetzt zu haben.

Der Beamte hatte mit der Frau von 2019 bis 2020 eine rein sexuelle Beziehung, wie diese sagte. Dann sei sie schwanger geworden und habe die Beziehung beendet, wollte aber später die Vaterschaft bestimmen lassen. Darüber sei es zum Streit gekommen.


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Am Tatort wurden später eine noch halbvolle Brennspritus-Flasche und Streichhölzer gefunden. Die Frauen erklärten, dass beides nicht aus ihrem Haushalt stamme. Nachbarinnen retteten damals das kleine Kind der 33-Jährigen und alarmierten die Polizei. Diese holte die Frauen aus der Wohnung, das Feuer war bereits gelöscht. Die junge Frau erlitt schwere Brandverletzungen. Sie muss weiter medizinisch versorgt werden.

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Der Angeklagte floh, wurde aber wenige Stunden später in Wismar gefasst. Er entschuldigte sich im Gericht bei der Mutter des Brandopfers. Als er sich bei der 33-Jährigen entschuldigen wollte, wies sie das zurück. Der Prozess wird am 14. April fortgesetzt. (dpa/mp)

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