• Foto: Marschgeschneidert GbR

„Knackarsch in der Marsch“: Warum jetzt nackte Männer an der Nordsee posieren

Heide –

Die klassische Nordsee-Idylle: Strandkörbe, Leuchttürme, Wattenmeer und im Vordergrund ein nackter Mann. Ein nackter Mann? Ganz genau. Das ist das Konzept des Kalenders „Arsch der Marsch“, das drei Freunde bei Hamburg nach ein paar Bechern Glühwein ausgetüftelt haben.

Die drei Studenten kennen sich noch aus der Schule, zwar seien sie zum Studieren alle weggezogen, würden sich aber regelmäßig in ihrer Heimatstadt Heide wiedertreffen. Bei einem dieser Treffen hatten sie die Schnapsidee, einen Kalender mit Nacktfotos zu veröffentlichen: „Arsch der Marsch“. Erscheinen wird er ab Oktober.

Schnapsidee: Studenten bringen Kalender mit Fotos von nackten Männern heraus

Der MOPO erzählten Leonie, Johann und Kia, wie sie im Dezember 2019 im Rahmen einer Debatte über Sexismus und Gender auf dem Weihnachtsmarkt auf ihre Idee kamen: „So ging es von alltäglichen Berührungspunkten mit der Thematik über zum Klischee des ‘Werkstattkalenders‘, welcher häufig Frauen, die unserer Meinung nach lediglich auf Körperlichkeiten reduziert werden, abbildet.“ Damit wollten sie brechen und Neues wagen. Als dann auch noch der Name „Arsch der Marsch“ stand, fingen sie direkt an – noch beseelt vom Glühwein – mit der Handykamera Fotos zu knipsen. Diese Fotos haben es jedoch nicht in den Kalender geschafft: „Zum Glück“, sagen die Freunde. 

Männer posieren vor typischen Kulissen aus der Marsch

Aber nicht alles soll sich um den Hintern drehen: Es liegt ihnen vor allem am Herzen, ihre Heimat zu präsentieren und zu zeigen, wie schön es an der Nordseeküste doch ist. Die Kalender wird es neben dem Online-Shop auch noch in kleinen, lokalen Geschäften geben. Hinzu kommt noch, dass ein Euro pro Kalender, an den Ort geht, wo sie sich kennenlernten: Dieses Geld geht an den Ehemaligenverein ihrer Schule. Jedes Jahr soll ein Teil der Einnahmen an Vereine in ihrer Heimat gespendet werden.

Fotoshooting

Behind the Scenes beim Shooting. Die drei haben alle Bilder selber gemacht.

Foto:

Marschgeschneidert GbR

Auf ihrer Website schreiben sie, dass sie bei den Models und Fotos hohen Wert auf Vielfalt und Diversität gelegt haben. Doch die Suche war am Anfang gar nicht mal so einfach: Die meisten reagierten erstmal mit Stirnrunzeln oder Resignation: „Das kann daran liegen, dass viele bei den Worten „nackt“ und „Kalender“ in einem Satz an einen ‘Schmuddelkalender‘ denken müssen. So beschränkte sich die Suche zunächst auf den erweiterten Freundeskreis.“ Am Ende hatten sie eine bunte Truppe von Männern im Alter zwischen 23 und 60 Jahren beisammen. Die beste Strategie bei der Suche war es, die Männer direkt anzurufen.

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Mittlerweile haben sie sogar eine eigene Firma gegründet: Marschgeschneidert GbR und wollen auch in den nächsten Jahren wieder Kalender entwickeln. Ihre Hauptbeschäftigung wird es wohl aber nicht werden, denn für ihre berufliche Zukunft planen die drei Nordlichter aber in ihren Ausbildungsfeldern tätig zu werden. (hns) 

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