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Ein leerer Rollstuhl
  • Ein schwerbehinderter Rollstuhlfahrer aus Kiel muss wegen sexueller Übergriffe in den Knast. (Symbolbild)
  • Foto: imago/photothek

Ekelhafte „Toilettenmasche“: Rollstuhlfahrer muss in den Knast

Er war bereits vorbestraft und hatte an vielen öffentlichen Plätzen Hausverbot. Nun muss ein 51-jähriger Rollstuhlfahrer ins Gefängnis. Das Kieler Landgericht verurteilte den Mann für eine Vielzahl sexueller Übergriffe, darunter Kindesmissbrauch und versuchter Kindesmissbrauch sowie Erregung öffentlichen Ärgernisses.

In 14 Fällen wurde der 51-Jährige für schuldig befunden. Er muss nun für zwei Jahre und zehn Monate in Haft. Die Kammer des Landgerichtes entsprach damit dem Antrag der Staatsanwältin. Der Verteidiger plädierte auf eine Bewährungsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Kieler Rollifahrer nötigt Frauen mit „Toilettenmasche“

Bei den Taten nutzte der Angeklagte nach Feststellungen des Gerichts mit einer „Toilettenmasche“ immer wieder die Hilfsbereitschaft von Frauen aus. Ihnen täuschte er vor, er brauche beim Urinieren ihre Hilfe und so erschlich er sich intime Berührungen. Der 51-Jährige habe im Verfahren zwar teilweise gestanden, sagte der Vorsitzende Richter Stephan Worpenberg.


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Er habe aber keine Reue gezeigt, sondern die Übergriffe als noch legitim und ihm zustehend bezeichnet. Doch der Mann, der bereits an vielen öffentlichen Plätzen und in Supermärkten Hausverbot hatte, habe kein Recht zu derartigen Taten gehabt und müsse trotz seiner „Haftempfindlichkeit schuldangemessen“ bestraft werden.

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Viele Betroffene leiden, so steht es im Urteil, noch heute an den Folgen der sexuellen Übergriffe. Das gelte auch für eine Elfjährige, vor der der schwerbehinderte Rollstuhlfahrer im Bus onanierte, während er sie unverwandt anblickte sowie eine Zehnjährige, der er in einem Drogeriemarkt von hinten plötzlich zwischen die Beine fasste.

Ursprünglich waren im Tatzeitraum von 2018 bis 2021 über 30 Fälle angeklagt. Einige Verfahren wurden eingestellt. Gegen den Wiederholungstäter sollen laut Staatsanwaltschaft in den vergangenen dreieinhalb Jahren mehr als 140 Strafanzeigen erstattet worden sein. Viele der Taten, für die er nun verurteilt wurde, waren auf Video aufgezeichnet worden. (dpa/mp)

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