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Lebensmittelverschwendung
  • Obst, Gemüse und andere Lebensmittel landen oft in der Tonne. Ein Supermarkt hat das jetzt zum Modell gemacht und hilft, Lebensmittel zu verschenken. (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Starke Idee! Wie ein Supermarkt im Norden gegen Verschwendung kämpft

An die zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden in Deutschland jedes Jahr entsorgt, so die aktuellen Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Neben ungenießbaren oder angeditschten Teilen werden auch noch essbare Lebensmittel weggeworfen, zum Beispiel weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Containern, das Retten von Lebensmitteln, ist in Deutschland (noch) illegal. Ein Supermarktbetreiber aus Osnabrück hat nun eine „goldene“ Idee.

Guido Gartmann besitzt 14 Supermärkte in Osnabrück (Niedersachsen). Er hat „goldene Tonnen“ aufstellen lassen – eine Idee seiner Tochter, wie er dem NDR verriet. Die großen Müllcontainer wurden umgebaut, mit Regalen und Schubladen, und dann mit Sprühfarbe Gold angemalt. Sogar ein kleiner Kühlschrank ist untergebracht.

Und diese „goldenen Tonnen“ stehen nun hinter der Kasse und werden vom Supermarkt mit Lebensmitteln befüllt, die aus irgendwelchen Gründen nicht mehr verkauft werden können. Hier darf jeder zugreifen. Kostenlos.

Goldene Tonne statt Containern

Der Gedanke dahinter: Wenn der Supermarkt mit der goldenen Tonne freiwillig die Lebensmittel zum Mitnehmen bereitstellt, muss auch keiner mehr Containern. Wer momentan – bei Nacht und Nebel – Lebensmittel aus Supermarkt-Mülltonnen holt, um diese zu „retten“, macht sich nämlich strafbar.

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Containern wird als Hausfriedensbruch und Diebstahl bewertet. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) wollen das ändern: Sie sind dafür, dass noch genießbare Lebensmittel zugunsten von Menschen aus Müllcontainern geholt werden dürfen – allerdings würde man lediglich nicht mehr wegen Diebstahl belangt. Wer dabei Hausfriedensbruch oder eine Sachbeschädigung begeht, macht sich auch nach dem Vorstoß der beiden Politiker noch strafbar.

Anders jedoch bei Gartmanns Supermärkten in Osnabrück, wo jeder in die goldene Tonne greifen kann, der will. Ganz ohne Strafe befürchten zu müssen.

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