Drama bei Hamburg: Feuerwehrleute finden tote Kollegin in Wohnung
Sie kämpfte immer an vorderster Front. War immer da wenn es in Glinde (Kreis Storman) brannte oder es um andere brenzlige Situationen ging, die einen Einsatz der Feuerwehr erforderten. Nun fanden Feuerwehrmänner ihre Kollegin Sarah W. (36) tot in ihrer Wohnung.
Sie kämpfte immer an vorderster Front. War immer da wenn es in Glinde (Kreis Storman) brannte oder es um andere brenzlige Situationen ging, die einen Einsatz der Feuerwehr erforderten. Nun fanden Feuerwehrmänner ihre Kollegin Sarah W. (36) tot in ihrer Wohnung.
Dieser eine Tag im Oktober hat sich in die Köpfe der Retter von der Freiwilligen Feuerwehr eingebrannt. Gegen 19.20 Uhr erhalten sie einen Alarm. „Türnotöffnung“ heißt das Einsatzstichwort. Schon auf der Anfahrt haben die Retter ein mulmiges Gefühl. Die Adresse, zu der sie unterwegs sind, ist ihnen bestens bekannt.
Dort wohnt ihre Kameradin Sarah. Familienangehörige hatten den Notruf gewählt weil die Altenpflegerin längere Zeit nicht erreichbar war.
Vor Ort müssen ihre Kollegen die Wohnungstür aufbrechen und machen eine schreckliche Entdeckung. Sarah liegt leblos auf dem Bett. Alle Wiederbelebungsversuche schlagen fehl. Die Todesursache ist unbekannt. Laut Polizei kann ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden, ebenso Selbstmord.
Feuerwehrfrau aus Glinde: Sie lag tot in der Wohnung
„Sarah klagte zuletzt immer wieder über körperliche Schwächegefühle. Trotzdem erledigte sie ihren Job im Altenheim und auch bei uns in der Feuerwehr mit viel Engagement” sagt Tom Reher, Sprecher der Feuerwehr Glinde. Ihn und seine Kollegen hat der Einsatz sehr mitgenommen, sie müssen seelsorgerisch betreut werden.
Sarah W. (36) war Feuerwehrfrau mir Leib und Seele. Schon als junges Mädchen schloss sie sich 1999 der Jugendfeuerwehr Glinde an. 2004 wechselte sie in die Einsatzabteilung. Seit 2007 engagierte sich die Löschmeisterin mit viel Herzblut in der Brandschutz-Erziehung und Aufklärung.
Sarah W.: Beerdigung steht an
Zeitweise war sie auch Betreuerin der Jugendfeuerwehr. 2013 wurde ihr das Flut Ehrenabzeichen verliehen. Dies hatte die Landesregierung Schleswig Holstein für alle ehrenamtlichen Helfer gestiftet, die beim Elbehochwasser in Lauenburg und Umgebung mit im Einsatz waren.
Sarah W., die als Pflegeassistentin in einem Altenheim arbeitete, war Zeit ihres Lebens sozial engagiert. Wenn im Pflegeheim Not am Mann war, sprang sie ohne zu zögern ein. Nach der Trennung von ihrem Mann, der ebenfalls in der Feuerwehr Glinde ist, stürzte sich die 36-Jährige in die Arbeit und kümmerte sich noch mehr um Sohn (11) Jannik. Der war am Tag ihres Todes bei seinem Vater.
Einsatz bei einer Kollegin von der Feuerwehr
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Übernächste Woche wird Sarah in Glinde im Kreis von Familie und Feuerwehrkameraden beigesetzt. Zur Trauerfeier werden zahlreiche Gäste erwartet. „Die Anteilnahme am Tod unserer Feuerwehrfrau ist groß. Auch von den befreundeten Feuerwehren aus dem In- und Ausland treffen Kondolenzschreiben ein. Es werden auch Delegationen von dort kommen“, sagt Reher zur MOPO.
„Wir werden alles geben, damit insbesondere ihr Sohn Jannik bei uns in der Jugend-, aber auch in der aktiven Feuerwehr Unterstützung und Halt erfährt, um diesen schweren Verlust zu verarbeiten.“