• Der Bremer Pastor Olaf Latzel darf trotz Verurteilung wegen Volksverhetzung weiter predigen.
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Mit Kirchen geeinigt: Pastor hetzt gegen Homosexuelle – und darf weiter predigen

Wieder im Amt: Der Bremer Pastor Olaf Latzel darf trotz homophober Aussagen weiter Predigen. Dafür musste sich der wegen Volksverhetzung verurteilte Pfarrer lediglich für seine Äußerungen entschuldigen.

Im Streit um die vorläufige Dienstenthebung eines wegen Volksverhetzung verurteilten Pfarrers haben die Bremische Evangelische Kirche, die St.-Martini-Gemeinde und der Seelsorger einen Weg zur Verständigung gefunden.

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Demnach bittet Pastor Olaf Latzel für seine Äußerungen um Entschuldigung, dafür nimmt die Kirche die vorläufige Dienstenthebung zurück, wie die Bremische Evangelische Kirche mitteilte. Zur weiteren Dienstausübung bis zum Abschluss des gegen den Pastor laufenden Strafverfahrens und des Disziplinarverfahrens seien „einvernehmlich Regelungen“ getroffen worden.

Latzel bleibt weiter im Amt

Damit dürfe Latzel „wieder predigen, er darf die Amtsgeschäfte wieder ausüben“, erklärte ein Sprecher der Bremischen Evangelischen Kirche. Wichtig bei dem Vergleich: Die Beteiligten verurteilten „jegliche Form von Hassbotschaften, Beleidigungen oder Gewaltandrohungen“.

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Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel am 25. November nach abwertenden Äußerungen über Homosexualität wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8100 Euro verurteilt. Latzel legte gegen das Urteil Berufung ein.

Pastor nannte Homosexuelle „todeswürdig“

Bei dem Verfahren geht es um Audioaufnahmen aus dem Seminar „Biblische Fahrschule zur Ehe“ vom Oktober 2019 von Pastor Latzel. Wie der „Spiegel“ berichtete, habe er Homosexualität darauf als „todeswürdig“ bezeichnet sowie einer der „Degenerationsformen der Gesellschaft“.

Zudem sei die Debatte um Genderrollen „ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung“. Schwulenaktivisten vom Verein Christopher Street Day (CSD) Bremen und „Rat&Tat“ erstatteten daraufhin im April anzeige. (dpa/mp)

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