• Foto: Arne Jappe

Böller selbst gebaut? : Sprengung bei Razzia im Norden

Hausdurchsuchung mit Knalleffekt: Das LKA ist am Mittwoch im Kreis Ostholstein zum Haus eines jungen Mannes ausgerückt, der gefährliche chemische Gemische gelagert haben sollte. Vor Ort bestätigte sich der Verdacht – der Kampfmittelräumdienst sprengte kurzerhand das gefundene Material.

Das Haus in Wangels sei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Lübeck auf der Suche nach chemischen Grundstoffen als Beweismittel durchkämmt worden, sagte ein LKA-Sprecher in Kiel am Mittwoch. Diese seien auch gefunden worden. „Darüber hinaus haben die Ermittler festgestellt, dass es zum Teil schon Vermischungen in kleinen Mengen gab.“

Böller selbst gebaut? Kampfmittelräumdienst sprengt Gemische von jungem Mann

Deshalb seien die Experten des Kampfmittelräumdienstes zum Einsatzort gerufen worden, um die Gemische kontrolliert zu sprengen. Dafür mussten die Anwohner im Umkreis von rund 200 Metern für etwa eine Stunde ihre Wohnungen verlassen. Dass der junge Mann mit den Stoffen Böller basteln wollte, sei noch nicht erwiesen, sagte der Sprecher. Es deute aber vieles darauf hin.

Erst einen Tag zuvor hatte ein 19-Jähriger in Eckernförde beim Böllerbasteln eine Explosion ausgelöst und sich dabei schwer verletzt. Gerade zum Jahreswechsel hin gebe es jedes Jahr wieder Versuche, selbst Böller herzustellen, sagte der LKA-Sprecher. Das habe nicht zwingend etwas mit dem coronabedingten Böllerverbot in diesem Jahr zu tun. „Das hat es schon immer gegeben. Das ist nicht unüblich.“ (dpa)

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