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Zeit zum Ausmisten: Werden illegale Müllkippen in Hamburg zum Problem?

Wegen Corona verbringen die Hamburger viel Zeit in ihren eigenen vier Wänden. Eine Gelegenheit, das Heim mal wieder ordentlich auf Vordermann zu bringen. Viele Menschen nutzen die Zeit, um jetzt auszumisten und zu entrümpeln. Doch wohin mit dem ganzen Müll? In Schleswig-Holstein mehren sich zurzeit die illegalen Müllkippen. Und wie sieht es auf Hamburgs Straßen aus? Die MOPO hat bei der Stadtreinigung nachgefragt.

Im Kreis Pinneberg tauchen gerade auffällig viele wilde Müllkippen auf, wie der NDR berichtet. Viele der Recyclinghöfe seien noch geschlossen. Bei den geöffneten Höfen sei wiederum mit erheblichen Wartezeiten zu rechnen, teilweise über mehrere Stunden. Deshalb entschließen sich einige kurzerhand dazu, ihren Sperrmüll einfach irgendwo abzustellen – was natürlich verboten ist. 

Schleswig-Holstein: Illegale Entsorgung nimmt kein Ende

„Es ist traurig, dass die Menschen so handeln. Dafür gibt’s Plätze, wo man das ablegen kann“, sagt Lars Eschenbach, Mitarbeiter der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GAB) in Elmshorn, zum NDR. Zusammen mit seinen Kollegen müsse er dreimal in der Woche mit einem Lkw losfahren, um den illegal abgestellten Müll zu entsorgen.

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Beim GAB würden sie bereits merken, dass die Menschen mehr Zeit zu Hause mit Ausmisten verbringen. Und es scheint nicht enden zu wollen: Auch wenn die Mitarbeiter der Müllentsorgung eine illegale Müllkippe entsorgt haben, liege nach wenigen Stunden bereits neuer Abfall da.

Kein Anstieg an Besucher auf Hamburgs Recyclinghöfen

Solche Berichte sind der Hamburger Stadtreinigung fremd. Zwar gäbe es auch an ihren Recyclinghöfen momentan Wartezeiten, das sei aber den verschärften Corona-Sicherheitsmaßnahmen auf dem Gelände geschuldet und nicht mit einem überdurchschnittlichen Ansturm zu begründen, erklärt Sprecher Kay Goetze auf MOPO-Anfrage.

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Die Zahl der Kunden an den Recyclinghöfen sei in Hamburg nicht angestiegen. Dafür hat Goetze eine einfache Erklärung: „Wir haben in der gesamten Zeit alle Höfe geöffnet gehabt.“

Überfüllte Papiercontainer in Hamburg

Derzeit gäbe es zwar einen kleinen Peak in den Besucherzahlen, aber das sei für diese Jahreszeit nichts Ungewöhnliches, da viele ihren Grünschnitt entsorgen. „Wir bemerken allerdings, dass die Mengen an Papier und Hausmüll gestiegen sind“, so Goetze. Da derzeit viel online bestellt werde, seien die Papiermengen deutlich angestiegen. Deshalb kann es vorkommen, dass Papiercontainer überfüllt sind. Einen großen Anstieg illegaler Müllkippen spürt Hamburgs Stadtreinigung jedoch nicht. (ju)

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