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Zahlen überraschen: So (un-)pünktlich sind die S-Bahnen in Hamburg und im Norden

Warten macht den wenigsten Fahrgästen Spaß, besonders wenn im Berufsverkehr die Zeit knapp wird. Zahlen der Deutschen Bahn verraten nun, wie pünktlich die S-Bahnen in Hamburg und im Norden wirklich sind – mit überraschenden Ergebnissen.

Verglichen mit Fernzügen fährt die S-Bahn relativ pünktlich. Laut der Deutschen Bahn halten in den meisten Städten weit mehr als 90 Prozent der S-Bahnen den Zeitplan ein.

Die Statistik hat aber einen Haken: Als verspätet zählen in der Regel nur Züge, die mindestens sechs Minuten überfällig sind. Hamburg schneidet mit einem Ergebnis von 98 Prozent im vergangenen Jahr deshalb verhältnismäßig gut ab.

S-Bahnen in Rostock am pünktlichsten

Noch besser sieht es in Rostock aus: Nach den Maßstäben der Bahn ist die Hansestadt ist Spitzenreiter. Hier fuhren vergangenes Jahr 99,2 Prozent der Züge pünktlich – das beste Ergebnis in ganz Deutschland.

S-Bahn in Bremen: Deutliche Verbesserung zu 2018

Wie aus einer Anfrage der Grünen an die Bundesregierung hervorgeht, sind die Regio-S-Bahnen der Nordwestbahn in Bremen 2019 etwas pünktlicher gefahren als 2018. Im Vergleich zu Hamburg und Rostock liegt Bremen trotzdem im hinteren Bereich: Hier fuhren 94,5 Prozent der S-Bahnen pünktlich. 2018 waren es noch 92,9 Prozent.

In Hannover die meisten S-Bahn-Verspätungen

Im Norden ist Hannover das Schlusslicht, obwohl sich die Pünktlichkeit dort leicht verbessert hat. Vergangenes Jahr waren 93,3 Prozent der S-Bahnen pünktlich. 2018 waren es 92,8 Prozent.

Deutsche Bahn: Züge erst ab sechs Minuten zu spät

Trotzdem: Knapp sechs Minuten Verspätung sind bei einem 5- oder 10-Minuten-Takt, den viele S-Bahnen in der Hauptverkehrszeit fahren, schon relativ viel. Bei strengeren Maßstäben würde die Pünktlichkeitsquote deutlich sinken, etwa wenn Züge schon ab drei Minuten Verzug als verspätet gelten.

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„Die Pünktlichkeitswerte sind in jenen Städten gut, in denen die S-Bahn nicht ihr Gleis mit zahlreichen Fern- und Güterverkehrszügen teilen muss“, sagte Matthias Gastel, Verkehrsexperte der Grünen. Mischverkehre müssten entzerrt werden. „Es sollte möglich sein, die großen Knoten im Schienennetz mit zielgerichteten Ausbaumaßnahmen zu entlasten.“ 

Da die Länder für den Nahverkehr zuständig sind, hängt es vom Einzelfall ab, was gegen Verspätungen unternommen wird. Jährlich erhalten sie vom Bund mehr als neun Milliarden Euro. In Hamburg ist die Deutsche Bahn für die S-Bahnen zuständig, die U-Bahnen betreibt die städtische Hochbahn. (dpa/lmr)

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