Wohnheime in Hamburg voll: 2000 Studierende warten auf Zimmer
Zum Start des Wintersemesters sind alle Wohnheimplätze in Hamburg belegt. Über 2.000 Studierende stehen auf der Warteliste, während die Mieten in der Hansestadt weiter steigen. Das Studierendenwerk fordert mehr Unterstützung von der Stadt.
Wer zum Wintersemester ein Studium in Hamburg beginnt, braucht starke Nerven – oder gute Freunde mit einem Sofa. Denn die Wohnanlagen des Studierendenwerks Hamburg sind aktuell vollständig ausgelastet. Mitte September warteten noch mehr als 2.000 Bewerberinnen und Bewerber auf ein Zimmer.
„Erfahrungsgemäß entspannt sich die Situation nach Semesterbeginn etwas“, sagt die kommissarische Geschäftsführerin des Studierendenwerks, Tina Scheliga. Dann sinke die Zahl der Bewerbungen, und es könnten wieder Zimmer frei werden. Studierende sollten die ersten Wochen möglichst bei Familie oder Freunden überbrücken.
Studierendenwerk rät zu breiten Bewerbungen
Das Studierendenwerk empfiehlt, sich nicht nur auf einzelne Anlagen zu bewerben, sondern auf alle Wohnformen – von Einzelzimmern bis zu Apartments. So steigen die Chancen auf einen Platz. Wer zum Semesterstart leer ausgeht, kann sich im Beratungszentrum Wohnen Unterstützung holen.
Der Druck auf dem Hamburger Wohnungsmarkt bleibt hoch. „Um dem weiterhin angespannten Markt zu begegnen, investieren wir kontinuierlich in den Erhalt und Ausbau unseres Angebots – durch Sanierungen ebenso wie durch Neubau“, erklärt Scheliga.
In der HafenCity entsteht im Elbbrückenquartier bis Ende nächsten Jahres eine neue Wohnanlage mit rund 370 Plätzen. Weitere Projekte seien bereits in Planung.
Ruf nach mehr Bafög-Unterstützung
Laut dem Moses Mendelssohn Institut müssen Studierende in Hamburg im neuen Wintersemester im Schnitt 620 Euro pro Monat für ihre Unterkunft ausgeben. Deutlich günstiger sind die Wohnanlagen des Studierendenwerks – dort liegen die Mieten zwischen 310 und 480 Euro.
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Das Studierendenwerk fordert mehr finanzielle Hilfe für Studierende. Die Wahl des Studienorts dürfe nicht von Mietpreisen abhängen, betont die Einrichtung. Das Bafög sei zu lange vernachlässigt worden und müsse dringend erhöht und unbürokratischer gestaltet werden – ebenso wie die Wohnkostenpauschale.
Semesterstart an Hamburgs Hochschulen
Das Wintersemester begann offiziell am 1. Oktober. Die Vorlesungen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) starteten bereits diese Woche. An der Universität Hamburg geht es am kommenden Montag, 13. Oktober, los. (dpa)
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