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  • Carla Reemtsma (l.) neben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.
  • Foto: ZDF/Svea Pietschmann

Vorstand entschuldigt sich: Hamburg: Wandsbeker FDP sorgt für Eklat auf Twitter

In der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ sollte am Donnerstagabend über Klimaschutz gesprochen werden. Klar, dass das Thema während der Sendung in den sozialen Netzwerken heftig diskutiert wurde. Auf Twitter kochten die Emotionen hoch – offenbar auch bei der FDP-Wandsbek. Sie retweetete beleidigende Tweets gegen Talkshow-Gast Clara Reemtsma von Fridays for Future. Am Freitag folgte die Entschuldigung.

Es waren leidenschaftliche und teilweise hitzige Diskussionen, die sich unter anderem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), die ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen, Kerstin Andreae als Vorsitzende des Bundesverbands der Energie und Wasserwirtschaft sowie Carla Reemtsma von Fridays for Future am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“ lieferten.

Während ZDF-Talkshow: Hass-Tweets über Carla Reemtsma

Trotz zahlreicher Meinungsverschiedenheiten bewahrten die Diskussionsteilnehmer aber stets die Contenance und blieben untereinander höflich. Dass es parallel dazu im Internet ganz anders zuging, ist mittlerweile (leider) Normalität. Dort kursierten binnen kurzer Zeit diverse Hass-Tweets, die vor allem Klima-Aktivistin Carla Reemtsma zum Ziel hatten. 

Die 21-Jährige positionierte sich in der Sendung mehrfach deutlich pro Klimaschutz und gab Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier beim Thema Atom-Ausstieg immer wieder offensiv kontra. Dabei zog sie sich offenbar den Zorn diverser Twitter-User zu, zu denen sich offenbar auch diejenige Person von der FDP-Wandsbek gesellte, die am Abend den offiziellen Account betreute. 

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Innerhalb kürzester Zeit tauchten zwei geschmacklose Retweets an der Pinnwand des Accounts auf, die die 21-Jährige beleidigten. Auch die Hamburger Milliardärsfamilie Reemtsma, mit der die Münsteranerin nur entfernt verwandt ist, wurde diffamiert. Ein User schaltete schnell, machte einen Screenshot der beiden Retweets und stellte, direkt an die FDP Wandbek gerichtet die Frage: „Seid Ihr Euch da sicher mit den Retweets, FDP Wandsbek?“

Offenbar schon. Denn als ein weiterer User mutmaßte, dass die beiden Retweets möglicherweise ein Versehen gewesen sein könnten, legte der Entdecker der ersten Retweets noch einmal einen Screenshot nach, in dem zwei weitere gegen Reemtsma gerichtete Retweets zu sehen waren.

Kurze Zeit später waren dann sämtliche Retweets vom Profil der FDP Wandsbek gelöscht, doch das Internet vergisst bekanntlich nicht: Die Screenshots hatten dort bereits die Runde gemacht. 

Dr. Wieland Schinnenburg, FDP-Vorsitzender des Bezirksverbandes Wandsbek.

Dr. Wieland Schinnenburg, FDP-Vorsitzender des Bezirksverbandes Wandsbek.

Foto:

picture alliance / dpa

Die MOPO fragte beim Vorsitzenden des FDP-Bezirksverbandes Hamburg-Wandsbek, Dr. Wieland Schinnenburg, nach. „Ich kannte diesen Retweet nicht, er wurde inzwischen gelöscht“, teilte der Bundestagsabgeordnete mit. Und stellte sogleich klar: „Die FDP Wandsbek teilt natürlich nicht die Meinung und schon gar nicht die Argumentationsweise dieser Twitterer. Namens der FDP Wandsbek bitte ich um Entschuldigung für diesen Retweet.“

Für Carla Reemtsma sind Beschimpfungen im Internet nichts Neues – weder auf Grund ihrer Tätigkeiten für Fridays for Future, noch wegen Verbindung zur bekannten Hamburger Milliardärsfamilie. „Wegen meines Nachnamens gibt es viele Verschwörungstheorien, das geht ein bisschen in die Richtung einer Weltverschwörung“, sagte sie einmal bei „bento“.

Die FDP Wandsbek kündigte am Freitagmittag übrigens an, sich auf Ursachenforschung zu begeben und aufklären zu wollen „was hier los war.“ (gst)

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