UKE-Infektiologe fordert: Es müssen sich mehr Menschen mit Corona infizieren
Kitas und Schulen sollen möglichst bald wieder geöffnet werden, damit Kinder und ihre Eltern durch eine Ansteckung mit dem Coronavirus immun werden können. Das fordert der UKE-Infektiologe Dr. Ansgar Lohse in der „Bild“-Zeitung. Die Fortdauer der strikten Maßnahmen würde zu einer Wirtschaftskrise führen, die ebenfalls Menschenleben kostet, so der Mediziner.
„Die Betreuung von psychisch Kranken ist schwieriger geworden, die Familiensituation in engen Räumen birgt extremes Konfliktpotenzial und eine Wirtschaftskrise wirkt sich direkt auf die Sterblichkeit aus“, so Lohse in der „Bild“. „Sowohl Kinder als auch die allermeisten von ihren jungen Eltern gehören nicht zur Risikogruppe. Je schneller diese Gruppe eine Infektion durchmacht, umso besser. Kitas und Schulen sollten deshalb bald wieder öffnen.“
Coronavirus: UKE-Arzt fürchtet Tote durch Wirtschaftskrise
Der Mediziner sieht das Herunterfahren des gesamten öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens kritisch: „Viele Menschen werden leiden und sterben, weil andere Krankenhausbetten reduziert werden, weil soziale und ärztliche Dienste nicht mehr funktionieren, weil Menschen vereinsamt und andere zusammengepfercht leben müssen, weil Karrieren und Existenzen gefährdet werden.“
Der UKE-Infektiologe fordert, dass über Alternativen nachgedacht werden müsse, auch über die sogenannte „Herdenimmunität“. Da es frühestens Ende 2020 einen Impfstoff gegen Corona geben wird, sei nur die kontrollierte Ansteckung von Nicht-Risikogruppen für dieses Ziel geeignet. (ste)