Zoll-Razzia in Hamburger Unternehmen: Dutzende Strafverfahren eingeleitet
Am Montag war der Hamburger Zoll mit einem Großaufgebot in der Hansestadt unterwegs, um verschiedene Unternehmen zu kontrollieren.
Diese Aktion war Teil einer der größten Kontrollmaßnahmen in der Europäischen Union, an der sich insgesamt 21 Mitgliedstaaten beteiligten.
Zoll überprüft mehrere Betriebe in der Hansestadt
Im Bereich des Hauptzollamtes Hamburg waren 126 Zöllner unterwegs und befragten insgesamt 229 Personen aus dem Speditions- und Transportgewerbe, den Sicherheitsdienstleistungen, den Frisör- und Kosmetiksalons oder der Gebäudereinigung zu ihren Arbeitsverhältnissen. Unterstützt wurden die Kontrollen von Arbeitsmarktinspektoren aus Dänemark und Nordirland, die in beobachtender Funktion teilnahmen, sowie dem Bundesamt für Logistik und Mobilität.
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Bei der Schwerpunktprüfung leitete der Hamburger Zoll bereits vor Ort 22 Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthaltes und des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie zwölf Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verdachts auf illegale Beschäftigung ein. Dazu kommen 30 Fälle wegen Verdachts des Verstoßes von Mindestlohn-Regeln.
Europaweite Kontrollen wegen Schwarzarbeit und Mindestlohn
Daneben stellten die Zöllner 79 Sachverhalte fest, die weitere Prüfungen bedürfen.
Den nationalen Prüfungen folgen nun umfangreiche Auswertungen und Nachermittlungen. Gerade bei der Aufdeckung von Mindestlohn-Verstößen sind die vor Ort erhobenen Daten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erst der Einstieg in tiefergehende Überprüfungen der Geschäftsunterlagen, insbesondere der Lohn- und Finanzbuchhaltung. Hierbei steht der Zoll in engem Informationsaustausch mit anderen Behörden und der Rentenversicherung. (mp)