Der Deutsche Radiopreis findet 2022 wohl ohne Ex-Radio Hamburg-Chef Marzel Becker statt. (Archivbild)

Der Deutsche Radiopreis findet 2022 wohl ohne Ex-Radio Hamburg-Chef Marzel Becker statt. (Archivbild) Foto: IMAGO / Eventpress

Krach um Preisverleihung: Darf Radio Hamburg-Legende nicht kommen?

Wenn am 8. September in Hamburg der Deutsche Radiopreis verliehen wird, befindet sich ein Stammgast voraussichtlich nicht im Publikum. Ex-Radio-Hamburg-Chef Marzel Becker wäre zwar gerne gekommen, um mit der Branche zu feiern – darf aber nicht. Zumindest nicht als Vertreter seines früheren Arbeitgebers.

Vor etwas mehr als einem Monat überraschte Radio Hamburg mit dem Abgang von Programmchef und Geschäftsführer Marzel Becker. Schon 1987 stand der gebürtige Berliner erstmals für den Sender am Mikrofon, prägte das Programm unter anderem mit der Erfindung des Oster-Hit-Marathons „Top 800“. Noch im Frühjahr verantwortete Marzel Becker eine Aktion, für die Radio Hamburg jetzt für den Deutschen Radiopreis nominiert ist.

Radiopreis-Gala in Hamburg: Zoff um Marzel Becker

Der Sender ließ das russische Generalkonsulat im März für kurze Zeit in den ukrainischen Farben erstrahlen. Dazu erklang die Nationalhymne der Ukraine. Den Erfolg hätte Becker gern auch auf der Radiopreis-Gala in Hamburg mitgefeiert.

Das scheint aber in diesem Jahr nur vor dem Fernseher möglich. „Nun soll angeblich Radio Hamburg hinter den Kulissen so viel Druck bei dem Veranstalter gemacht haben, dass die Verantwortlichen vom Deutschen Radiopreis mich mündlich ausgeladen haben! Unverständlich, denn natürlich wird traditionell immer auch der Ideengeber ausgezeichnet“, sagte Marzel Becker der „Bild“.

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Radio Hamburg wollte die Gerüchte gegenüber der MOPO nicht bestätigen. „Für die Kategorie ‚Beste Programmaktion‘ beim Deutschen Radiopreis haben wir eine Programmaktion unseres Senders angemeldet. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsleistung der Radio Hamburg-Redaktion“, sagte Geschäftsführer Patrick Bernstein. Bei der Gala vertreten Programmleiter Niklas Naujok und Moderator Christian Stübinger den Sender.

Jedes nominierte Medium dürfe zwei Personen entsenden, sagte ein Sprecher des Radiopreises der MOPO. „Die Entscheidung darüber, wer den Sender beim Deutschen Radiopreis vertritt, obliegt dem Sender selbst.“ Marzel Becker habe vom Radiopreis selbst keine mündliche Einladung erhalten – sei also auch nicht ausgeladen worden. Der Ex-Radio Hamburg-Chef ließ eine MOPO-Anfrage am Freitag unbeantwortet.

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