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  • Ein Herz und eine Seele: Karl Lagerfeld und seine geliebte Katze Choupette. 
  • Foto: hfr

Neues Buch enthüllt: Zoff um sein Kätzchen: Geheimnis um Karl Lagerfeld gelüftet

PARIS –

Vielleicht ganz gut, dass er diese Zeiten nicht mehr miterleben muss. Karl Lagerfeld hasste Viren und Bakterien noch mehr als Gedanken an den Tod. Vor 15 Monaten verstarb der Hamburger, der mit seinen Ideen die Welt der Mode eroberte, in Paris. Nun gewährt sein enger Freund Baptiste Giabiconi in seinem Buch „Karl et moi“ („Karl und ich“) tiefe Einblicke in das Leben der Ikone – und verrät, dass Lagerfelds geliebte Katze Choupette beinahe das Ende ihrer Freundschaft besiegelt hätte.

Lagerfeld und seine Choupette, sie waren ein Herz und eine Seele. Über Jahre hinweg bildeten sie ein glamouröses Duo. Doch wer hätte gedacht, dass der Modezar zunächst große Angst vor dem Kätzchen hatte und sich dagegen sträubte, es aufzunehmen? Giabiconi, der als Model und Sänger arbeitet, enthüllt in seinem in Frankreich erschienenen Buch, dass sich Lagerfeld zunächst wenig begeistert von der Birma-Katze zeigte. „Sag, dieses Tier hat keine Bakterien?“, habe er gefragt, als Giabiconi ihm Choupette aufgrund einer Weihnachtsreise für ein paar Tage überlassen wollte.

Giabiconi und Lagerfeld

Baptiste Giabiconi (l.) und Karl Lagerfeld waren bis zu dem Tod des Modezars im Februar 2019 eng befreundet.

Foto:

dpa

Plötzlich wollte Lagerfeld Choupette nicht mehr herausrücken

Skepsis und Misstrauen verschwanden dann aber schnell. Nach Giabiconis Rückkehr wollte Lagerfeld das Haustier nicht wieder hergeben. „Baptiste, Du kannst Dich nicht um sie kümmern, wie es nötig ist“, habe Lagerfeld gesagt. Nach einem heftigen Streit schenkte Giabiconi dann Chaupette seinem Freund. Schließlich, nach Lagerfelds Tod im Februar 2019, habe dessen Gouvernante Françoise die Verantwortung für die Edelkatze übernommen.

Giabiconi und Lagerfeld blieben Freunde. Oftmals wurde darüber spekuliert, welche Art der Beziehung der Exzentriker und sein „schöner Junge“ miteinander führten. Man darf annehmen, dass sie platonisch war. Giabiconi, der sich selbst als Lagerfelds „Muse“ bezeichnet, erklärte in einem Interview mit der belgischen Zeitung „Le Soir“ aber auch, er sei der Einzige gewesen, der den stets auf Distanz und Stil bedachten Botschafter des Pariser Chics duzen durfte.

Lagerfeld war Zeit seines Lebens ein stolzer Hanseat

So sehr Lagerfeld anderen Menschen gegenüber auf Distanz ging und es verabscheute, wenn man ihn berührte, so sehr liebte er seine Heimatstadt. Auch darüber berichtet Giabiconi in seinem Buch. So habe sich Sprachtalent Lagerfeld, der bereits im Alter von sechs Jahren fließend auf Deutsch, Englisch und Französisch parlierte, stets als Hanseat gesehen und für sich selbst eine besondere Hamburg-Nostalgie gepflegt. Lagerfeld wuchs im Hamburger Stadtteil Winterhude auf. „Er war von Geburt bis zum Tod deutscher Bürger“, resümiert Giabiconi.

Nicht komplett gelöst wird hingegen das Rätsel um Lagerfelds Alter. Der Sohn eines Dosenmilch-Fabrikanten war nach eigenen Angaben im September 1935 zur Welt gekommen – damit wäre er bei seinem Tod 83 Jahre alt gewesen. Als Geburtsjahre kursierten aber immer auch die Jahre 1933 und 1938. (sim)

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