x
x
x
  • Arasch R. (28) gilt als Drahtzieher. Der Ex-Mongol sitzt zur Zeit im Knast. Von hier aus soll er den Mordauftrag gegeben haben.
  • Foto: RUEGA

Wegen eines Formfehlers: Schüsse auf St. Pauli: Neuer Prozess im Rocker-Streit

Ende August 2018 ist Hells-Angels-Boss Dari F. in seinem Bentley am Millerntorplatz angeschossen und dabei schwer verletzt worden. Ein Gericht verurteile Arasch R. – Ex-Rocker und bekennender Feind des Angeschossenen – und seine Freundin Lisa S. im Juni 2019 zu langen Haftstrafen – unter anderem wegen der Anstiftung zu versuchtem Mord. Wegen eines Formfehlers gibt es nun allerdings einen neuen Prozess am Hamburger Landgericht. Am 6. Februar. Mit neuen Angeklagten.

So sitzen nun neben dem bereits verurteilten Verbrecher-Pärchen auch Arasch R.s Vater Toryali (73) und der mutmaßliche Schütze, ein 27-jähriger Bulgare, der für das Attentat 10.000 Euro erhalten haben soll, auf der Anklagebank. Der Vorwurf: Mittäterschaftlicher, versuchter, heimtückischer Mord.

Oberlandesgericht: So lief wohl das Attentat in Hamburg ab

Laut Anklage soll Arasch R. gemeinsam mit seinem Vater das Attentat geplant haben. Der 73-Jährige soll zudem mit dem mutmaßlichen Schützen bereits am 25. August über den Kiez gestreift sein – auf der Suche nach Dari F. Einen Tag später war laut Anklage Lisa S. mit dem Bulgaren unterwegs. Sie machten den Hells-Angels-Boss in einem Lokal an der Seilerstraße aus, verfolgten ihn bis zum Millerntorplatz. Dort fielen insgesamt fünf Schüsse, abgegeben vom Beifahrersitz. Sie trafen Dari F. an Kopf und Oberkörper.

Video: Schüsse auf Darius F. auf St. Pauli

Ermittlungen haben laut Oberlandesgericht ergeben, dass Arasch R., der früher den mit den Hells Angels verfeindeten Mongols angehörte, wohl aus Rache den „Höllenengel“-Chef hatte umbringen lassen wollen. Hintergrund soll ein Überfall auf ihn und seine Freundin Lisa im Jahre 2016 sein, für den er Dari F. verantwortlich macht: Damals hatte ein bis heute unbekannter Schütze mehrere Male auf R. und seine Partnerin gefeuert und sie dabei schwer verletzt.

Das könnte Sie auch interessieren: Internationaler Mega-Konzern: Coca-Cola macht Standort Hamburg dicht

Hamburg: Neuer Prozess wegen Formfehler der Kammer

Am 6. Februar beginnt in Saal 237 des Strafjustizgebäudes am Sievekingplatz die neue Hauptverhandlung, für die 14 Termine angesetzt sind. Zuständig ist die Große Strafkammer 21 des Landgerichts Hamburg. Bereits im November vergangenen Jahres war ein Urteil gesprochen worden. Damals hatte die Kammer es jedoch verpasst, das schriftliche Urteil beim Bundesgerichtshof einzureichen – um einen Tag. Daher nun die neue Verhandlung. (dg, rüga)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp