Herbststurm über Hamburg: Umstürzende Bäume und eine weitere Sturmflut
Der Herbstregen prasselte auf die Hamburger Straßen – und hat am Sonntag für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Seit dem frühen Nachmittag rückten die Einsatzkräfte im gesamten Stadtgebiet zu mehreren Dutzend wetterbedingten Einsätzen aus. Außerdem gab es eine weitere Sturmflut.
50 der insgesamt 72 Einsätze standen laut Lagedienst der Feuerwehr im Zusammenhang mit Wasser – meist, weil Laub die Gullydeckel verstopfte und das Regenwasser nicht abfließen konnte. Die restlichen 21 betrafen abgebrochene Äste oder umgestürzte Bäume, die der kräftige Wind zu Boden riss.
An der Max-Schmeling-Straße am Altonaer Volkspark (Bahrenfeld) hielt die Einsatzkräfte ein rund 30 Meter hoher Ahornbaum stundenlang auf Trapp. Der morsche Baum war durch die starken Böen am frühen Nachmittag auf die Straße gestürzt und hatte dabei auch eine Straßenlaterne beschädigt. Das Zersägen und Abtragen dauerte mehr als fünf Stunden. Erst gegen 19.30 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
Süden Hamburgs besonders betroffen
Besonders betroffen waren am Nachmittag die Stadtteile Harburg, Neugraben und Wilhelmsburg im Süden Hamburgs. Dort liefen innerhalb von rund 90 Minuten rund zwei Dutzend Einsätze auf, nachdem der Starkregen gegen 14.30 Uhr eingesetzt hatte. Das Regenband war zuvor von Nordwesten nach Südosten über die Stadt gezogen.
Gegen 21.35 Uhr stürzte in der Straße Beckerberg in Harburg ein Baum um und fiel auf ein geparktes Auto. Auch ein Transporter wurde durch herabfallende Äste beschädigt. Den Einsatzkräften gelang es mithilfe einer Kettensäge, den Baum Stück für Stück zu zerlegen und das Fahrzeug zu befreien. Verletzt wurde niemand. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, konnte die Feuerwehr zunächst nicht mitteilen.

Seit Freitag hält das Sturmtief „Joshua“ den Norden Deutschlands in Atem. Am Fischmarkt auf St. Pauli schwappte das Wasser am Sonntagabend erneut über die Kaikante, richtete aber keine Schäden an. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie stieg der Pegel auf 1,85 Meter über dem mittleren Hochwasser und überschritt damit die Sturmflutmarke von 1,50 Meter. Erst am Freitagabend hatte die Fischauktionshalle unter Wasser gestanden. Auch an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste erreichte die Flut am Sonntagnachmittag die Höhe einer Sturmflut.

In der kommenden Woche bleibt das Wetter zwar windig mit starken Böen, nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes aber mit abnehmender Tendenz. Tief „Joshua“ verlagere sich langsam von der nördlichen Nordsee in Richtung des zwischen Dänemark und Schweden gelegenen Meeresgebiets Kattegat verlagert. Laut Vorhersage des BSH werden vorerst keine weiteren Sturmfluten erwartet. (mit dpa)
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