Weil immer mehr abgeschleppt wird: Hier bekommt Hamburg einen neuen Autoknast
Autofahrer kennen ihn, den Autoknast an der Ausschläger Allee in Rothenburgsort. Landet hier das Fahrzeug, muss der Halter tief in die Tasche greifen. Jetzt laufen Bauarbeiten für einen neuen Standort, der ebenso groß werden soll. Was die Gründe sind, was die die Polizei sagt – und warum der ADAC das Vorhaben kritisiert.
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Autofahrer kennen ihn, den Autoknast an der Ausschläger Allee in Rothenburgsort. Landet hier das Fahrzeug, muss der Halter tief in die Tasche greifen. Jetzt laufen Bauarbeiten für einen neuen Standort, der ebenso groß werden soll. Was die Gründe sind, was die die Polizei sagt – und warum der ADAC das Vorhaben kritisiert.
Der neue Autoknast entsteht auf dem Flughafen-Gelände neben dem Terminal Tango. Nun muss ums Gelände des sogenannten Nordtor-Parkplatzes zunächst ein Zaun gebaut werden. Hinzu kommen einige Bürocontainer. Eine Genehmigung ist bereits erteilt worden.
Die Fläche soll Platz für 100 Autos bieten, also ähnlich wie die am Ausschläger Weg. Dort sind es 110.
Am Airport: Hamburg bekommt einen zweiten Auto-Knast
Warum der neue Plätz nötig wird? Es gibt halt nicht genug Parkplätze, der Parkdruck in der Stadt steigt und so wird öfter falsch geparkt und dann abgeschleppt. „Bei Bedarf werden Fahrzeuge sichergestellt“, sagt ein Polizeisprecher zur MOPO. Stellt sich nur die Frage wohin.
Denn der bestehende Auto-Knast ist schnell voll belegt. Und weil die Halter ihre Autos oft nicht sofort abholen, steht der Polizei für die neu abgeschleppten Autos oft nur ein Drittel der Fläche zur Verfügung. Daher entsteht nun der neue Platz am Flughafen, der bereits ab Januar in Betrieb genommen werden soll.
In Hamburg wird mehr abgeschleppt
Tatsächlich haben sich die Zahlen der Abschleppvorgänge in Hamburg erhöht: Laut Senat wurden 2020 in Hamburg 13.576, 2021 sogar 15.152 Fahrzeuge sichergestellt. Eine noch höhere Zahl an Autos – etwa 18.000 im Jahr 2020 – wurden „umgesetzt“; das bedeutet, dass widerrechtlich abgestellte Wagen nicht zur Verwahrstelle, sondern auf einen regulären Parkplatz geschleppt wurden, weil im Auto-Knast schlichtweg kein Platz mehr war. Auch die Zahl der angemeldeten Autos stieg in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich und deutlich an.
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Der ADAC kritisiert die weiterhin hohen Abschleppkosten (bis zu 380 Euro pro Fahrzeug) und vermutet, dass der Platz gebraucht wird, weil die Kontrollen zugenommen hätten. Für die Stadt ist das Ahnden der Verstöße äußerst lukrativ: Im vergangenen Jahr flossen knapp zehn Millionen Euro in die Staatskasse – 2019 waren es 7.868.299 Euro.