Hafentorquartier
  • Alles schnell zu erreichen – ohne Auto: Entwurf für das Hafentorquartier auf dem Kleinen Grasbrook.
  • Foto: moka studio

Shopping, Freizeit, Job: Grüne wollen Hamburg zur „15-Minuten-Stadt“ machen

Wie soll das Wohnen und Leben in einer Großstadt wie Hamburg künftig aussehen? Auf ihrer Landesmitgliederversammlung wollen die Hamburger Grünen auf diese Frage eine Antwort geben. Möglichst jedes Ziel im Alltag soll im Handumdrehen erreichbar sein – auch am Stadtrand.

Hamburg soll nach dem Willen der Grünen-Parteiführung zu einer „15-Minuten-Stadt“ werden. Ein Leitantrag des Landesvorstands für den Parteitag am kommenden Sonnabend sieht vor, „dass alles, was man zum Leben benötigt und was das Leben schön macht, überall in der Stadt innerhalb von 15 Minuten erreicht werden kann“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Leon Alam.

Das schließe Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung, Freizeitangebote, Bildungsstätten und idealerweise auch den Arbeitsplatz ein, heißt es in dem Papier zur Stadtentwicklung.

Leon Alam, stellvertretender Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg, spricht während des Landesparteitags auf der Bühne im Bürgerhaus Wilhelmsburg. dpa
Leon Alam, stellvertretender Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg, spricht während des Landesparteitags auf der Bühne im Bürgerhaus Wilhelmsburg.
Leon Alam, stellvertretender Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg, spricht während des Landesparteitags auf der Bühne im Bürgerhaus Wilhelmsburg.

Ein solches Angebot – das es im innerstädtischen Bereich ja längst gebe – auch am Stadtrand zu schaffen, sei ein „ambitioniertes Ziel“, sagte Alam. Den Grünen gehe es darum, „es künftig auch in Stadtrandlagen zu ermöglichen, dass Menschen nicht auf das Auto angewiesen sind“. Der Leitantrag steht unter dem Titel „Deine Stadt, dein Viertel – lebenswertes Hamburg für alle“.

Grüne: Hamburg soll „15-Minuten-Stadt“ werden

Das Modell der 15-Minuten-Stadt steht demnach „für mehr Lebensqualität, kürzere Wege, mehr Vielfalt im eigenen Stadtteil und die Freiheit, längere Wege auf sich zu nehmen oder es bleiben zu lassen“. Metropolen wie Paris und Barcelona machten bereits vor, dass es gelingen könne.

Die Hamburger Grünen-Chefin Maryam Blumenthal. dpa
Die Hamburger Grünen-Chefin Maryam Blumenthal
Die Hamburger Grünen-Chefin Maryam Blumenthal.

Neben den Antrag zur Stadtentwicklung soll der Parteitag auch die Einsetzung einer Wahlkampfkommission beschließen und damit einen „frühen Startschuss“ für die Bezirksversammlungswahlen geben, die voraussichtlich im Mai oder Juni nächsten Jahres zeitgleich mit der Europawahl abgehalten werden, wie die Landesvorsitzende Maryam Blumenthal sagte.

Die Kommission soll aus dem geschäftsführenden Landesvorstand, je einem Mitglied pro Kreisvorstand, zwei Mitgliedern der Bezirksfraktionen und einem Mitglied der Bürgerschaftsfraktion sowie einem Mitglied der Grünen Jugend bestehen.

Job und Freizeitangebote: Alles soll in Hamburg schnell erreichbar sein

Sie soll ihre Arbeit im April aufnehmen und einen einheitlich grünen Wahlkampf über die Bezirksgrenzen hinweg sicherstellen. Bei den letzten Bezirksversammlungswahlen 2019 hatten die Grünen die SPD als stärkste Kraft in der Stadt erstmals hinter sich gelassen. „Natürlich haben wir den Anspruch, auch dieses Mal nicht dahinter zurückzufallen“, sagte Blumenthal.

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Zudem steht bei der Landesmitgliederversammlung im Bürgerhaus Wilhelmsburg eine Satzungsänderung auf der Tagesordnung. So soll mit der Festschreibung einer Doppelspitze im Landesvorstand laut Antrag ein „auf Kooperation und Machtteilung basierendes modernes Führungsverständnis“ auch in Hamburg – als letztem Landesverband – umgesetzt werden.

Zwar sei sie formell noch die Landesvorsitzende und Alam ihr Stellvertreter, sagte Blumenthal. Tatsächlich arbeite man aber auf Augenhöhe. „Insofern machen wir das, was wir ohnehin schon leben, nur noch mal in der Satzung fest.“

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