Planungs-Panne: Teurer Radweg muss wieder umgebaut werden!
Mehr als neun Monate Bauarbeiten, Kosten in Millionenhöhe – und nun gibt es richtig Ärger: Der Ausbau der „Veloroute 14“ an der Lohkampstraße und der Pinneberger Chaussee wurde in Teilen vergrützt. Der Grund: Es wurde unter anderem ein sogenannter „Speedbreaker“ verbaut, eine Art Hubbel auf der Fahrbahn zur Verkehrsberuhigung. Jetzt kam heraus, dass die Straße nach dem Umbau deutlich unsicherer ist als vorher. Kritiker sprechen von einem „Skandal“. Noch ist offen, wie die Stadt das Problem lösen will. Klar ist nur: Es wird nochmal teuer werden!
Ein Hubbel sorgt für Ärger: Mehr als neun Monate haben die Bauarbeiten zum Ausbau der Radstraße „Veloroute 14“ an der Lohkampstraße und der Pinneberger Chaussee gedauert. Unter anderem wurde ein sogenannter „Speedbreaker“ verbaut, eine Art Hubbel auf der Fahrbahn zur Verkehrsberuhigung. Jetzt kam heraus, dass die Straße nach dem Umbau deutlich unsicherer ist als vorher.
Im Regionalausschuss Stellingen/Eidelstedt sollen Mitarbeiter von Verwaltung und Polizei vor Kurzem gesagt haben, dass der Umbau nicht sicher für den Verkehr ist. Dies berichtete Sören Ehrlich von der CDU-Fraktion Eimsbüttel auf MOPO-Nachfrage. Die für den Speedbreaker verwendeten Steine seien zu steil und damit ungeeignet.
Ärger um Radweg-Umbau in Hamburg
Ohnehin sei die Maßnahme in einer Tempo-50-Zone wie hier unzulässig aufgrund einer Unfall- und Sturzgefahr. Doch damit nicht genug: Der Radweg kreuze jetzt auf gefährliche Art den Fußweg. Auf Nachfrage bestätigte die Polizei, dass Ende April bei einem Ortstermin mehrere bauliche Mängel festgestellt wurden.

„Vor diesem Hintergrund erging die Aufforderung, diese zeitnah zu beheben“, so ein Polizeisprecher. Konkret gehe es dabei um die unvollständige Beschilderung des dortigen Fußgängerüberwegs, die durchgehende Rotpflasterung eines über den Gehweg führenden Radwegs und um die „nicht zulässige Aufpflasterung im Bereich der Radfahrer-Querungsstelle in der Lohkampstraße“ – sprich den Hubbel.
Prüfung: Hätte man so überhaupt bauen dürfen?
Jetzt prüft die Polizei, ob die straßenverkehrsbehördliche Anordnung seinerzeit in der damaligen Form hätte ergehen dürfen. „Erst hat die Baustelle monatelang die Anwohner genervt und nun ist die Verkehrssituation für alle Teilnehmer sogar noch schlechter geworden“, sagt Sören Ehrlich von der CDU-Fraktion Eimsbüttel zur MOPO.
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Autofahrer und Busse hätten mit dem Speedbreaker zu kämpfen, Radfahrer und Fußgänger kämen sich in die Quere. „Das wird für den Steuerzahler erneut teuer. Wer genehmigt so eine Planung? Da frage ich mich, ob die Verkehrsbehörde ihre eigenen Verkehrsregeln nicht kennt.“
Behörden, Polizei und Bezirk hatten Umbau zugestimmt
Insgesamt 2,5 Millionen Euro hat der Ausbau der Veloroute 14 in der Lohkampstraße und umliegenden Straßen laut der Verkehrsbehörde gekostet. „Die Baumaßnahmen wurden im Zuge der Planung mit allen Trägern der öffentlichen Belange abgestimmt“, sagt Behördensprecher Dennis Heinert. Dazu gehören auch Bezirk und Polizei. Die Innenbehörde hatte die Planung am Ende genehmigt.
Wird jetzt zurückgebaut? „Hinweisen, die uns im Rahmen der Bauausführung erreicht haben, gehen wir derzeit nach und prüfen, ob wir die erfolgte Umsetzung in Teilen verbessern müssen oder können. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen“, so Heinert.
CDU-Fraktionschef spricht von „Skandal“
CDU-Fraktionschef Dennis Thering spricht von einem „handfesten Skandal“. Es würden Unsummen zum Fenster hinausgeworfen, und das Ergebnis sei schlechter als der vorherige Zustand.
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„Gleichzeitig sind dabei nicht einmal Mindeststandards und gesetzliche Vorgaben eingehalten worden. Es zeigt sich, welche Irrwege die Verkehrsideologie von SPD und Grünen in unserer Stadt mittlerweile beschreitet“, so Thering.