• Am Gleisdreieck steht die größte Folgeunterkunft der Stadt.
  • Foto: Quandt

Mindestens 170 Wohnungen kaputt: Massiver Schaden in Hamburger Flüchtlings-Siedlung

Billwerder –

Feuchte Wände, kaputte Wasserrohre: 170 von 780 Wohnungen in der Flüchtlingssiedlung Gleisdreieck, Hamburgs größtem und umstrittenstem Flüchtlingsquartier, sollen Wasserschäden haben. Der Verdacht: Pfusch am Bau. 

Dabei sollte ein Großteil der Wohnungen der „Unterkunft mit der Perspektive Wohnen“ demnächst zu Sozialwohnungen umgebaut werden, die nicht nur Geflüchteten zur Verfügung stehen. Das hatte der Senat mit der Bürgerinitiative „Integration: Ja! – Ghetto: Nein!“ vertraglich festgelegt. Damit soll eine Durchmischung des Viertels gefördert werden.

Umwandlung in Sozialwohnungen soll Geflüchtete mit Deutschen zusammenbringen

Außerdem wünscht sich ein auch großer Teil der jetzigen Mieter mehr Kontakt mit der alteingesessenen Bevölkerung. Das ergab eine Umfrage der städtischen Firma Fördern & Wohnen, die die Unterkunft betreibt.

Doch bevor das städtische Wohnungsbauunternehmen Saga, der die Häuser gehören, mit diesem Projekt anfangen kann, müssen die Wohnungen saniert werden. Und das liegt derzeit wegen der Wasserschäden auf Eis.

Pfusch am Bau? Am Gleisdreieck sollen Wasserrohre falsch eingebaut worden sein

Wie die „Bergedorfer Zeitung“ schreibt, sollen Wasserrohre fehlerhaft eingebaut worden und porös sein. Die Folgen: feuchte Wände sowie von den Decken tropfendes Wasser.

Die Saga konnte der MOPO auf Anfrage derzeit noch nichts dazu sagen. Sie müsse zunächst zwei Auskunftsersuche seitens der Politik zu diesem Thema beantworten.

Gleisdreieck in Hamburg-Billwerder: 170 von 780 Wohnungen beschädigt

Genauere Zahlen nannte Jörg Froh, stellvertretender CDU-Fraktionschef der Bergedorfer Bezirksversammlung, der „Bergedorfer Zeitung“: Beschädigt seien 170 der insgesamt 780 Wohnungen im Viertel.

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Diese Zahl nannte auch Bezirksamtsleiter Arne Dornquast in einer Bürgerfragestunde der Bezirksversammlung auf Nachfrage von Michael Rumpenhorst von der Bürgerinitiative „Integration: Ja! – Ghetto: Nein!“. Und alle seien von den Wasserschäden betroffen. Das bestätigte das Bezirksamt der MOPO.

Hamburger Flüchtlings-Viertel Gleisdreieck: Alle Arbeiten auf Pause

Die Zahl der Geflüchteten am Gleisdreieck soll laut Vertrag mit der Bürgerinitiative von derzeit rund 1800 auf 300 verringert werden – und zwar bis Ende dieses Jahres. Ob das klappt, kann das Bezirksamt nicht beantworten: Durch die Wasserschäden stehe alles „auf Pause“.

Zunächst müsse von der Saga und dem vorherigen Eigentümer PGH/Fewa ein Gutachten erstellt werden, um den Umfang der notwendigen Sanierung zu ermitteln. Das werde sechs Monate dauern, sagt Amtsleiter Dornquast.

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