Kritik an „König Olaf“: SPD will keine „Ego-Geschichten“ bei Kanzlerkandidatur
Die SPD-Genossen wollen auf Bundesebene keinen „König Olaf“, wie er einst in Hamburg regiert hat. Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionschef Ralf Stegner betonte jetzt in Hinsicht auf eine mögliche Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz: „Ego-Geschichten funktionieren nicht.“ Daher solle Scholz ein starkes Team an die Seite gestellt bekommen.
Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionschef Ralf Stegner hat seinen Vorschlag erläutert, Finanzminister Olaf Scholz im Fall einer Kanzlerkandidatur ein Team an die Seite zu stellen. Es solle sich um eine Mannschaft handeln, die Scholz „sowohl hinsichtlich des politischen Spektrums ergänzt als auch hinsichtlich des Temperaments, mit dem Politik betrieben wird“, sagte Stegner der „Welt“.
Kanzlerkandidatur: Ralf Stegner kritisiert Olaf Scholz
Es könne nicht der Weg der SPD sein, „einen Wahlkampf zu führen, bei dem sich die Menschen fragen, in welcher Partei der Spitzenkandidat eigentlich ist“, warnte der Parteilinke. „Ego-Geschichten funktionieren nicht.“
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Als Beispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit von linkem und rechtem Parteiflügel der SPD in Bundestagswahlkämpfen nannte Stegner die Duos Willy Brandt und Helmut Schmidt sowie Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine.
Umfragewerte: Merkel pusht Zahlen der CDU
Die SPD liegt in Umfragen derzeit bei 15 bis 16 Prozent und damit noch hinter den Grünen. Die Union hingegen kommt derzeit auf Umfragewerte von 37 bis 38 Prozent. Stegner sieht trotzdem gute Chancen für die SPD. Die guten Zahlen der Union in den aktuellen Umfragen seien „Merkel-Zahlen“, sagte er. Die Kanzlerin trete bei der Bundestagswahl 2021 aber nicht mehr an – „Olaf Scholz schon.“
Die Frage der Kanzlerkandidatur ist sowohl bei der SPD als auch bei der Union bislang ungeklärt. Nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ trauen 64 Prozent der Bürger dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder das Amt des Bundeskanzlers zu. Vizekanzler Scholz ist in den Augen von 48 Prozent der Befragten dafür geeignet.
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Stegner hatte bereits vor einigen Tagen erklärt, er sehe bei der Bundestagswahl 2021 gute Chancen für die SPD und Scholz als Spitzenmann. Bedingung wäre, dass Scholz seine Kandidatur um ein gutes Team von Frauen und Männern mit der gesamten Spannbreite der Partei ergänze. Er selbst will im Wahlkreis Pinneberg für den Bundestag kandidieren. (dpa/san)
