• Von links nach rechts: DRK-Projektleiter Fabian Gnas (29), ärztliche Leitung „Mobile Teams“Dr. Christina Wulf (40), Sozialsenatorin Melanie Leonhard und Jobcenter-Chef Dirk Heyden stellen das Projekt vor.
  • Foto: Florian Quandt

Pilotprojekt in Hamburg: Jetzt wird erstmals im Jobcenter geimpft

Wilhelmsburg –

Spritze in der Behörde: Erstmals können sich bis zu 600 Menschen im Jobcenter Wilhelmsburg gegen das Corona-Virus impfen lassen. Bei erfolgreichem Verlauf soll das Projekt ausgeweitet werden.

Wer in Wilhelmsburg Leistungen vom Jobcenter bezieht, kann sich am Donnerstag mit dem Wirkstoff Johnson & Johnson impfen lassen – und zwar von einem mobilen Impfteam im Jobcenter. Das Pilotprojekt soll auch in Hinblick auf die vielen ungenutzten Dosen des Wirkstoffes die Impfkampagne ankurbeln. In Hamburg wurden von den 9600 gelieferten Dosen Johnson & Johnson bislang 1895 verimpft, das entspricht 20 Prozent. Die Wilhelmsburger Impfberechtigten bekamen in den vergangenen Wochen ein Impfangebot zugeschickt und konnten einen Termin vereinbaren.

Hamburg: Projekt „Impfen im Jobcenter“ soll Impfbereitschaft steigen

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Jobcenters in Hamburg, Dirk Heyden, schaute sich Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) bereits am Mittwoch das Projekt an. Leonhard betonte, dass die Menschen hier unter anderem aufgrund ihrer Lebenslage, ihres Alters oder ihrer Vorerkrankungen impfberechtigt seien.

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„Wir haben in der Vergangenheit überlegt, wie man diese Menschen gezielt erreichen und ihnen ein Impfangebot machen kann, in einer Atmosphäre, die wertschätzend ist“, sagte sie. Dazu seien nun extra Behandlungszimmer eingerichtet worden. Auch Heyden ist überzeugt von dem Projekt. Ziel sei vor allem, eine hohe Impfbereitschaft zu erzeugen. „Es ist aus wilhelmsburgischer Sicht schon ein weiter Weg ins Impfzentrum“, sagt er. „Wenn wir aber ein Angebot vor Ort haben, kann das die Hemmschwelle zu einer Impfung senken.“

Schlange vorm Jobcenter

Vor dem Jobcenter Wilhelmsburg bildete sich heute bereits eine Schlange für die Corona-Impfungen.

Foto:

Quandt/ Florian Quandt

Hamburger Sozialbehörde kann sich vorstellen, das Projekt auszuweiten

Für den Donnerstag sind vorerst bis zu 600 Impfungen geplant. Abgesehen vom Gesundheitsschutz verfolge das Projekt laut Heyden außerdem das Ziel, dabei zu helfen, die Menschen wieder in die Arbeit und das soziale Leben zu integrieren.

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Eine Ausweitung des Projekts sei zudem nicht ausgeschlossen: „Wir probieren diese Zusammenarbeit zwischen Sozialbehörde und Jobcenter in Wilhelmsburg aus, und wenn sich das bewährt, wollen wir das Angebot, sofern Impfstoff vorhanden ist, auch an anderen Standorten machen“, sagt Leonhard. (lehe)

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