Omikron, steigende Zahlen und trotzdem Party: So ist die Lage auf dem Kiez
Die Corona-Zahlen schießen täglich in die Höhe, die Inzidenz steigt kontinuierlich, dazu kommt die Gefahr vor einer neuen, noch schwereren Covid-Variante mit dem Namen Omikron: Die vierte Welle hat Hamburg fest im Griff. Und doch feiern auf dem Kiez in St. Pauli die Massen weiter. Die 2G-Regelung macht's noch immer möglich. Doch wie ist die Stimmung bei Polizei, Club-Betreibern und Party-Gästen?
Am Freitagabend und in der Nacht wurden zwölf Objekte in St. Pauli kontrolliert. Nur in einem Lokal stellte die Polizei fest, dass eine Kontaktnachverfolgung in zwei Fällen nicht ermöglicht wurde. „Gegen den Betreiber und die zwei Gäste wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet“, teilte Polizeisprecherin Evi Theodoridou der MOPO mit. Die Infektionslage ist dabei überraschend.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Die Corona-Zahlen schießen täglich in die Höhe, die Inzidenz steigt kontinuierlich, dazu kommt die Gefahr vor einer neuen, noch schwereren Covid-Variante mit dem Namen Omikron: Die vierte Welle hat Hamburg fest im Griff. Und doch feiern auf dem Kiez in St. Pauli die Massen weiter. Die 2G-Regelung macht’s noch immer möglich. Doch wie ist die Stimmung bei Polizei, Club-Betreibern und Party-Gästen?
Am Freitagabend und in der Nacht wurden zwölf Objekte in St. Pauli kontrolliert. Nur in einem Lokal stellte die Polizei fest, dass eine Kontaktnachverfolgung in zwei Fällen nicht ermöglicht wurde. „Gegen den Betreiber und die zwei Gäste wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet“, teilte Polizeisprecherin Evi Theodoridou der MOPO mit.
Partys und Kontrollen: So ist die Lage auf dem Hamburger Kiez
Einen Tag später waren die Beamten erneut unterwegs, diesmal mit Mitarbeitern des Bezirksamtes Mitte – wie seit Monaten an jedem Wochenende. 16 Objekte wurden überprüft, in allen wurden die Regeln größtenteils eingehalten. „Bei einer Lokalität in der Großen Freiheit kam es zu einer Beanstandung seitens des Bezirksamtes, da die Lokal-Mitarbeiter nicht auf die stetig anwachsende Warteschlange einwirken konnten und es dort in der Folge zu Abstandsverstößen und zu Verstößen gegen das Tragen der Mund-Nasen-Schutz-Bedeckung kam“, so die Polizei. Ansonsten: keine Verstöße.
Aus Behördenkreisen ist zu vernehmen, dass die Corona-Regeln auf dem Kiez von den Betreibern selbst scharf und explizit kontrolliert werden – Ausnahmen gibt es keine, die Türsteher haben klare Anweisungen und befolgen diese. Hat jemand keinen Impfnachweis, wird die Person nicht hineingelassen. „Da sind und bleiben wir hart“, so ein Türsteher. Auch der Großteil der Party-Gäste hält das für sinnvoll. Einer sagt: „Immerhin geht es um unsere Gesundheit.“
Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Set Einführung der 2G-Regelung hat es im Party-Bereich St. Pauli, rund um die Große Freiheit und die Reeperbahn, keine nachweisbare Infektion gegeben – trotz großer Menschenmassen. Die Hygienekonzepte gingen auf, heißt es von Seiten des Gesundheitsamtes, dessen Mitarbeiter regelmäßig und penibel die Corona-Regeln kontrollieren.
Corona-Kontrollen auf dem Kiez: Das sagt die Polizei Hamburg
Auch das Fazit der Hamburger Polizei für St. Pauli fällt positiv aus: „Die auf dem Kiez eingesetzten Beamten nehmen grundsätzlich proaktiv Kontakt zu den Betreibern diverser gastronomischer Betriebe auf und führen niedrigschwellig Aufklärungsgespräche durch, was durchweg zu kooperativen und positiven Resonanzen der Betreiber führt.“
Das könnte Sie auch interessieren: Massenandrang in vierter Welle: So lief die Nacht auf dem Kiez
Und die Betreiber sind nach monatelangen Corona-Zwangsschließungen überaus glücklich, wieder geöffnet haben zu dürfen. Daher nehmen sie auch die Regeln und die Kontrollen zur Einhaltung ernst, weil niemand wieder länger dicht haben will – schon allein aus wirtschaftlichen Gründen. Die meisten bewegen sich mittlerweile wieder auf Vor-Corona-Umsatz-Niveau.
Das einzige Problem, das Kiez-Betreiber feststellen: die unterschiedlichen Corona-Regeln einzelner Bundesländer. Wird in Hamburg noch auf die Luca-App gesetzt, wird die in Schleswig-Holstein so gut wie gar nicht mehr benutzt. „Das führt zu Diskussionen beim Einlass“, so ein Betreiber, der seinen Laden an der Großen Freiheit hat. „Und einige erlauben sich dann einen Spaß, in dem sie sich kurz nach Betreten des Ladens wieder aus der App ausloggen.“ Ist dann die Polizei da und kontrolliert, muss auch der Betreiber mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. „Ein Risiko, das wir nicht minimieren können und eingehen müssen. Aber besser, als wieder den Laden schließen zu müssen.“