Nach 150 Jahren: Hamburger Traditions-Bootshaus droht das Aus
Der Eppendorfer Bootsverleih Silwar besteht fast 150 Jahre und ist damit das älteste Bootshaus Hamburgs. Der Pachtvertrag mit der Stadt läuft aus und nun macht sich Familie Silwar Sorgen um ihre Existenz.
1874 wurde der Betrieb von Nikolaus Riege gegründet – zunächst am Winterhuder Fährhaus mit rund 600 Liegeplätzen. Die Fürstenfamilie Bismarck hatte dort ein Boot liegen und die Hagenbecks auch. Damals gehörte es zum Service die Boote der feinen Herrschaften mit einem prall gefüllten Picknickkorb auszustatten.
Hamburger Bootshaus Silwar kämpft um Grundstück
- Deutsch (Deutschland)
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Der Eppendorfer Bootsverleih Silwar besteht fast 150 Jahre und ist damit das älteste Bootshaus Hamburgs. Der Pachtvertrag mit der Stadt läuft aus und nun macht sich Familie Silwar Sorgen um ihre Existenz.
1874 wurde der Betrieb von Nikolaus Riege gegründet – zunächst am Winterhuder Fährhaus mit rund 600 Liegeplätzen. Die Fürstenfamilie Bismarck hatte dort ein Boot liegen und die Hagenbecks auch. Damals gehörte es zum Service die Boote der feinen Herrschaften mit einem prall gefüllten Picknickkorb auszustatten.
Hamburger Bootshaus Silwar kämpft um Grundstück
Heute befindet sich das Bootshaus Silwar am Alsterlauf neben dem Hayns Park an der Eppendorfer Landstraße 148b und ist bekannt für sein Tretboot in Schwanenform. Das ist so eindrucksvoll geraten, dass ein Schwanenmännchen sich prompt ins Boot verliebte und dem Tretboot jahrelang nicht von der Seite wich – sogar wenn es ausgeliehen wurde und mit Passagieren über die Alster schipperte.
Geführt wird das Unternehmen heute von Arnim Silwar (83) und seiner Frau Maria, Sohn Arnim jun. hilft gelegentlich an der Kasse aus. Die Familie Silwar hat über die Jahre viel investiert. Allein der Bau neuer Stege verschlang vor kurzem mal eben 20.000 Euro. Das Problem für das Traditionsbootshaus: Die Gebäude gehören dem Unternehmen, das Grundstück aber ist im Besitz der Stadt.
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Laut Bezirksamt Nord war der Mietvertrag bereits 2020 ausgelaufen. Wegen der Pandemie hätte man bereits den Vertrag zweimal um ein Jahr verlängert. Nun aber sei der Bezirk Nord „gehalten”, das Objekt per öffentlicher Ausschreibung neu zu vergeben, so Behörden-Sprecherin Elina Wiesner, und weiter sagt sie: „Der bisherige Betreiber, Herr Silwar, kann sich an der Ausschreibung auch beteiligen und gegebenenfalls erneut den Zuschlag erhalten.”
Zur MOPO sagte Arnim Silwar jun.: „Ich würde mir sehr wünschen, den Betrieb in vierter Generation fortführen zu können.”