Neues Müll-Phänomen in Hamburg: Die merkwürdige „Durstlöscher“-Schwemme
Das Phänomen ist neu, nervig – und unübersehbar: Überall in Hamburg liegen plötzlich weggeworfene Verpackungen einer bestimmten Getränkemarke rum. Das zuckrige Wasser gibt es in diversen Geschmacksrichtungen, es kommt in Pop-Songs vor – und dem Müll-Phänomen ist eine eigene Instagram-Seite gewidmet. Doch warum wird ausgerechnet diese Verpackung so oft weggeworfen?
Saurer Apfel, Eistee Zitrone, KiBa, Waldmeister… Die Sortenvielfalt der „Durstlöscher“-Erfrischungsgetränke ist groß – genau wie seine Beliebtheit. Und das Müllproblem, das er verursacht. Auf Instagram gibt es sogar einen eigenen Account, auf dem Fotos von „Durstlöscher“-Müllfunden geteilt werden. Gut 250 Beiträge haben sich mittlerweile schon angesammelt. Geht man mit offenen Augen durch Hamburg, sieht man ziemlich sicher auch selbst welche.
Wo kommt die merkwürdige „Durstlöscher“-Schwemme her?
- Deutsch (Deutschland)
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Das Phänomen ist neu, nervig – und unübersehbar: Überall in Hamburg liegen plötzlich weggeworfene Verpackungen einer bestimmten Getränkemarke rum. Das zuckrige Wasser gibt es in diversen Geschmacksrichtungen, es kommt in Pop-Songs vor – und dem Müll-Phänomen ist eine eigene Instagram-Seite gewidmet. Doch warum wird ausgerechnet diese Verpackung so oft weggeworfen?
Saurer Apfel, Eistee Zitrone, KiBa, Waldmeister… Die Sortenvielfalt der „Durstlöscher“-Erfrischungsgetränke ist groß – genau wie seine Beliebtheit. Und das Müllproblem, das er verursacht. Auf Instagram gibt es sogar einen eigenen Account, auf dem Fotos von „Durstlöscher“-Müllfunden geteilt werden. Gut 250 Beiträge haben sich mittlerweile schon angesammelt. Geht man mit offenen Augen durch Hamburg, sieht man ziemlich sicher auch selbst welche.
Wo kommt die merkwürdige „Durstlöscher“-Schwemme her?
Sprecher Andree Möller von der Stadtreinigung ist beim Thema Müll leidgeplagt, gerade im Sommer. Die Menge habe in letzter Zeit deutlich zugenommen – wie immer, wenn es warm und sonnig ist, sagt er. Deshalb hätten die Kollegen alle Hände voll zu tun. Zeit, sich die Verpackungen dabei genau anzuschauen, hätten sie nicht. Er könne also nicht viel zu dem „Durstlöscher-Problem“ sagen, so Möller.
Der Sprecher betont aber, dass besonders die beliebten Treffpunkte wie der Alsteranleger und die Grünanlagen zur Zeit häufig völlig verdreckt seien – und das, obwohl die Mitarbeiter der Stadtreinigung auch am Wochenende von sechs Uhr morgens bis nachmittags im Einsatz seien und zum Sommer zusätzliche Müllbehälter aufgestellt wurden.
„Durstlöscher“-Packungen vermüllen Hamburgs Straßen
Spricht man mit Kioskverkäufern, erfährt man schon mehr über die Gründe des „Durstlöscher“-Phänomens. Da wäre einmal der Preis: Am Kiosk kosten die bunten Halbliter-Packungen meist einen Euro, im Supermarkt sogar nur 59 Cent. Das ist schon mal ziemlich günstig, selbst Wasser kostet teilweise mehr.
Und dann wäre da das Pfand: Während für Colaflaschen & Co. bis zu 25 Cent fällig sind, gilt das für Tetrapacks nicht.
- Reibe In der Nähe der Rindermarkthalle
- Reibe Die Verpackung eines „Durstlöschers“ auf einer Mauer in der Schanze.
- Reibe Beim Bahnhof Altona
- Reibe Ein „Durstlöscher“ in Bahrenfeld
- Reibe Vor einem Budni in Eppendorf.
Und wer kauft das Zeug, das, egal welcher Geschmacksrichtung, stets aus den Hauptzutaten Wasser, Zucker und Glukose-Fruktose-Sirup besteht? „Niemand, der älter als 24 Jahre alt ist“, antwortet die Verkäuferin eines Bahnhofskiosks wie aus der Pistole geschossen. Ältere würden den „Durstlöscher“ gänzlich meiden. Auch sie wundert sich über das Phänomen. Ein Jugendlicher, den die MOPO darauf anspricht, antwortet: „Für viele ist das ein beliebter Trunk zum Kiffen.“
Sogar in die Pop-Kultur hat es das bunte Wässerchen mit dem unschönen Beigeschmack schon geschafft: Der Song „Durstlöscher“ der Dresdener Rapcrew „01099“ zählt auf YouTube stolze sechs Millionen Aufrufe.
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Durstlöscher selber erklärte auf MOPO-Anfrage, dass das Müll-Problem dem Unternehmen bekannt sei und man sich Gedanken darüber mache. Deshalb habe man auf Instagram bereits verschiedene Beiträge veröffentlicht, in denen es beispielsweise heißt: „Sei ein Vorbild für andere und schmeiß deinen leeren Dursti in den Müll“ oder „Der kleine Durstlöscher möchte gerne vom Boden aufgehoben und in den Müll geschmissen werden. Danke“
Weitere solche Beiträge seien in Planung. Auch habe es Aktionshinweise auf Packungen zum Thema „Recycling und Umweltinformation“ gegeben. „Woran es liegt, dass gerade Durstlöscher von uns und von Mitbewerbern auf der Straße liegen, darüber können wir nur spekulieren“, so der Sprecher.