Anwohner genervt: Denkmal am Hamburger Rathaus wird zur ewigen Baustelle
Sie sollen eigentlich ein Aushängeschild für Hamburg sein, sind aber seit Jahren eine Baustelle: Mitten auf dem Rathausmarkt werden die grünen Glaspavillons saniert. Für die Betreiber der Läden ist es eine zunehmende Belastung, einige haben ihr Geschäft schon aufgegeben. Auch Anwohner sind genervt. Warum dauert das so lange?
- Deutsch (Deutschland)
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Sie sollen eigentlich ein Aushängeschild für Hamburg sein, sind aber seit Jahren eine Baustelle: Mitten auf dem Rathausmarkt werden die grünen Glaspavillons saniert. Für die Betreiber der Läden ist es eine zunehmende Belastung, einige haben ihr Geschäft schon aufgegeben. Auch Anwohner sind genervt. Warum dauert das so lange?
Eine grüne Stahlkonstruktion mit Glasdach, darunter kleine Kioskbetriebe, die Postkarten, Zeitungen, Eis, Snacks und Souvenirs verkaufen: Das sind die Pavillons am Rathausmarkt. Bei Regen flüchten sich Touristen darunter, im Sommer laden die Sitzgruppen zum Eis essen ein.
Warum werden die Glaspavillons nicht abgerissen?
Seit 2018 sind die beiden Pavillons aus dem Jahr 1982 nun bereits Baustelle. Die Glasflächen werden schrittweise erneuert – bis Ende 2022 bei dem einen Kiosk, jetzt ist der andere dran. Hier soll es nun angeblich schneller gehen. „Das waren schwere vier Jahre“, berichtet ein Kioskbetreiber. „Es hat reingeregnet, die Karten wurden nass und es war sehr laut. Durch Corona haben wir ohnehin schon gelitten, aber das hat alles noch viel schlimmer gemacht.“
Andere Betreiber haben bereits aufgegeben. „Ich denke, dass sich das Geschäft durch die Pandemie und die Sanierung nicht mehr lohnt“, so der Händler. Er freue sich, dass langsam wieder mehr Kundschaft komme, nachdem das Gröbste auf seiner Seite überstanden sei.
Warum werden die Glaspavillons nicht einfach abgerissen? Immobilienmanager Sprinkenhof GmbH ist für die Sanierung verantwortlich. „Die denkmalgeschützten Glaspavillons wiesen zu Beginn der Sanierungsarbeiten erhebliche Schädigungen auf“, sagte Sprecher Lars Vieten auf MOPO-Anfrage. Es sei es sehr aufwendig gewesen, gemeinsam mit dem Denkmalschutz eine Konstruktion festzulegen.
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„Weiterhin wurde festgelegt, die Sanierung der Pavillons abschnittsweise und außerhalb der bestehenden Veranstaltungen am Rathausmarkt durchzuführen“, so Vieten. „Damit ist gewährleistet, dass der Betrieb nur minimal eingeschränkt wird.“ Abriss und Neubau schloss er kategorisch aus.
Der Hamburger Dragisa K. (73) ist genervt. Er lebt seit 35 Jahren am Neuen Wall und kennt sich als Hausmeister mit der Materie aus. „Das hätte man doch schneller hinbekommen können“, schimpft er. „Der Rathausmarkt verkommt! Die arbeiten hier seit Jahren – für ein Glasdach?“ Zu seinem Kiosk unter den Pavillons geht der Stammkunde trotzdem weiter. „Hoffentlich bleibt der künftig bestehen!“